Direkt zum Inhalt

Gesundheitspolitik: Hurrah, wir sind pleite!

Die Gesundheitspolitik der Ampelkoalition bleibt unvollendet. Doch lässt sich wenigstens darauf aufbauen in der nächsten Legislaturperiode? Darüber spricht der BMC-Vorsitzende Lutz Hager im »ÄrzteTag«-Podcast.
Hinter einer semitransparenten Plastikfolie beugen sich zwei Personan in Schutzausrüstung über eine liegende Person.

Krankenhausreform, Medizinforschungsgesetz, Digitalisierung mit eAU, E-Rezept und ePA – war es das mit der Ampel-Koalition? In der Zeit zwischen zwei Legislaturperioden geschieht gestalterisch in der Politik in der Regel nicht mehr viel. Es ist die Zeit, in der Bilanz gezogen wird und in der dann Pläne für die Zukunft geschmiedet werden.

Die Bilanz, die der Vorsitzende des Bundesverbands Managed Care (BMC), Professor Lutz Hager, im Vorfeld des BMC-Kongresses Ende Januar im »ÄrzteTag«-Podcast zieht, wirft kein gutes Licht auf die Gesundheitspolitik von Gesundheitsminister Professor Karl Lauterbach. Die Ampel habe mit dem Koalitionsvertrag gut begonnen, »aber von da an ging‘s bergab«.

Nach den drei Jahren Ampel-Koalition sei das Gesundheitssystem an einem Endpunkt angekommen. »Wir haben es geschafft, alle Mittel zu verbrauchen, die die Gesellschaft für das Gesundheitswesen auszugeben bereit ist«, so Hager. Man könne am Ende der Ära Scholz nach den Beitragssatzerhöhungen Anfang des Jahres sarkastisch sagen, »Hurrah, wir sind pleite, wir sind am Ende des Geldes.«

Hager führt im Gespräch aus, wie das System aus dieser Misere der Geldknappheit herauskommen könnte. Er erläutert zudem die Vorschläge des BMC in dem Anfang des Jahres publizierten Impulspapier, etwa wie die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch die Patientinnen und Patienten besser gesteuert werden könnte, welche Veränderung ein Primärarztsystem bringen könnte und wie das Thema Gesunderhaltung und Prävention statt Reparaturmedizin für Entlastung sorgen könnte.

Patienten bei der Navigation durch das System an der Hand zu nehmen, »das ist unser Job, unser Thema«, sagt Hager. Er setzt dabei unter anderem auf digitale Lösungen, die helfen können, gleich die richtige Versorgungsebene anzusteuern. Und er hofft auf mehr Freiheiten für die Akteure vor Ort, die Gesundheitsversorung regional zu gestalten.

Für die Weiterentwicklung des Systems könne man durchaus auf das Erarbeitete aus der ablaufenden Legislaturperiode zurückgreifen, etwa bei der Notfallreform. Nicht alles müsse in der nächsten Reformrunde der nächsten Koalition von Grund auf neu ausgearbeitet werden.

Alle Podcasts im Überblick

Noch mehr hören? Die besten deutschsprachigen Wissens-Podcasts gibt es auf Spektrum.de. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.