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Spektrum-Podcast: 8 Milliarden Menschen, stimmt das wirklich?

In vielen Ländern wird die Einwohnerzahl nur grob geschätzt. Grund sind häufig veraltete oder fehlende Meldedaten, aber auch politisches Kalkül. Dabei ist die Zahl der Weltbevölkerung wichtig für viele Entscheidungen.
Eine große Menschenmenge bildet die Umrisse einer Weltkarte auf einem hellen Hintergrund. Die Personen sind in verschiedenen Farben gekleidet und stehen dicht beieinander, um die Kontinente darzustellen. Die Szene wird von oben betrachtet und zeigt die Vielfalt und Einheit der Menschheit.

Die Weltbevölkerung wächst: Im Juli 2024 zählte die UN 8,16 Milliarden Menschen auf der Erde. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch in den Siebzigerjahren. 1950 waren es sogar nur 2,5 Milliarden Menschen.

Doch die Bevölkerungsstatistik hat ihre Tücken. Denn obwohl es auf den ersten Blick einfach erscheint, Menschen zu zählen, ist die Realität deutlich komplexer. So gibt es in vielen Ländern veraltete oder unvollständige Melderegister. Fehlende Dokumentation von Geburten und Todesfällen erschwert eine genaue Analyse.

Selbst in Ländern wie Deutschland, die ihre Einwohner und Einwohnerinnen recht zuverlässig erfassen, kommt es zu Fehlern. So wurde erst 2024 die deutsche Bevölkerungszahl um 1,4 Millionen nach unten korrigiert. Rechnet man solche Fehler auf die gesamte Weltbevölkerung hoch, zeigt sich, dass die Statistik mit Vorsicht zu genießen ist.

Weltbevölkerung wächst

Ungenauigkeiten können auch politische und gesellschaftliche Ursachen haben. Beispielsweise wurde in Indien der Zensus 2021 pandemiebedingt verschoben. Bis heute wurde er nicht nachgeholt – einige Fachleute sagen, aus politischen Gründen. Da Indien das bevölkerungsreichste Land der Erde ist, schlagen sich Ungenauigkeiten hier besonders in der Zahl der Weltbevölkerung nieder.

Ähnlich verhält es sich mit Nigeria. Das westafrikanische Land wächst enorm schnell. Doch seit 2006 gab es dort keine neue Volkszählung.

Beispiele wie diese zeigen, dass die exakte Weltbevölkerung zu erheben, unmöglich ist. Bevölkerungsstatistik ist keine exakte Wissenschaft, sondern ein komplexer Prozess. Doch einer mit großen Auswirkungen auf politische Repräsentation, Ressourcenverteilung und auch globale Entwicklungsstrategien.

Forschende versuchen deshalb, die Bevölkerung mithilfe von Satellitenbildern zu schätzen – beispielsweise in Nigeria. Solche und andere Methoden kombiniert mit lokalen Befragungen sollen in Zukunft helfen, realistischere Zahlen zu liefern.

Katharina Menne, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer die Probleme bei der Schätzung der Weltbevölkerung. Sie geht dabei auch auf mögliche Konsequenzen falscher Schätzungen sowie Lösungsansätze für die Zukunft ein.

»Zu wissen, wie viele Meschen in einer Region leben, ist alles andere als irrelevant.«Katharina Menne

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