Spektrum-Podcast: Warum Weihnachten so gut riecht

Der Geruch von Weihnachten weckt bei vielen Menschen schöne Erinnerungen. Egal, ob Lebkuchen und Plätzchen, Glühwein oder Tannenzweige – die besinnliche Zeit wird von vielen angenehmen Düften geprägt.
Was viele nicht wissen: Hinter dem charakteristischen Geruch der Weihnachtszeit steckt häufig ein und dieselbe Substanz, nämlich das Molekül Eugenol. Ein aromatischer Pflanzenstoff, der vor allem in Gewürznelken, Zimt, Muskatnuss und Piment vorkommt. Weil so viele traditionelle Weihnachtsgewürze reich an Eugenol sind, prägt dieser Stoff den charakteristischen Geruch zahlreicher weihnachtlicher Speisen und Getränke. Deshalb hängt ein Großteil des »Weihnachtsduftes« chemisch gesehen mit Eugenol zusammen.
Wenn ein Geruch Erinnerungen weckt
Warum genau ein Stoff so riecht, wie er riecht, ist allerdings noch immer unzureichend erforscht. Klar ist, dass seine Molekülstruktur bestimmte Riechrezeptoren in der Nase aktiviert.
Doch trotz vieler wissenschaftlicher Fortschritte ist die genaue Zuordnung von Molekülstruktur zu Geruch schwierig, weil extrem viele Rezeptoren, Signalwege und auch Stoffmischungen gleichzeitig beteiligt sind. Genaue Vorhersagen über den Geruch bestimmter Moleküle sind daher bis heute nur begrenzt möglich.
Was dagegen klar ist: Geruchssignale werden im Gehirn besonders schnell verarbeitet und gelangen fast ohne Umwege zum limbischen System, das für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Dadurch verknüpft das Gehirn Gerüche sehr leicht und dauerhaft mit bestimmten Erlebnissen oder Stimmungen. Ein Duft kann deshalb sofort ein Gefühl oder eine Erinnerung wachrufen. Diese enge Kopplung macht Gerüche zu starken emotionalen Auslösern.
Katharina Menne erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie der Duft von Weihnachten entsteht und warum unser Geruchssinn lange unterschätzt und noch immer wenig verstanden ist.
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