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Spektrum-Podcast: Im Wasser lauert eine gefährliche Chemikalie

Ewige Chemikalie im Wasser: Trifluoressigsäure (TFA) reichert sich in unserem Trinkwasser an. Der Stoff gilt als gesundheitsgefährdend und ist mit herkömmlichen Mitteln nicht zu bekämpfen. Wie Forschende versuchen, das Risiko einzudämmen, erklärt diese Folge vom Spektrum-Podcast.
Reagenzgläser

Trifluoressigsäure (kurz: TFA) ist ein weit verbreitetes Abbauprodukt fluorhaltiger Chemikalien. Sie entsteht aus zahlreichen Quellen – etwa Pflanzenschutzmitteln, Kühlmitteln oder Industriechemikalien. Häufig bildet sie sich aus den berüchtigten PFAS, sogenannten »Ewigkeitschemikalien«, die aufgrund ihrer besonders stabilen Bindungen kaum zu zerstören sind.

Seit einigen Jahren stellt Trifluoressigsäure ein wachsendes Problem dar. Denn der Stoff reichert sich in unserem Trinkwasser an, weil er extrem stabil, wasserlöslich und kaum entfernbar ist.

Trifluoressigsäure als »Endgegner«

Unser Wasser wird zwar in Kläranlagen aufwendig gereinigt. Doch herkömmliche Reinigungsverfahren wie Aktivkohlefilter, Ozonierung oder Ionentauschsysteme sind Expertinnen und Experten zufolge bei TFA wirkungslos. Diese Eigenschaften machen den Stoff zu einem »Endgegner« für die Wasseraufbereitung. Besonders problematisch ist, dass Trifluoressigsäure inzwischen als reproduktionstoxisch gilt. Das bedeutet, dass sie die Fortpflanzung gefährden und ungeborene Kinder schädigen kann. Zwar ist die aktuelle Konzentration in der Umwelt noch unterhalb der toxikologisch relevanten Schwellen. Dennoch ist Vorsicht geboten, da sich TFA stetig mehr in der Umwelt anreichert – im Wasser, im Boden und in Pflanzen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und andere Fachleute warnen bereits entsprechend.

Große Mengen TFA gelangen über die Landwirtschaft und Industrie in die Umwelt. Hinzu kommen diffuse Einträge durch Niederschläge, in denen Trifluoressigsäure aus der Atmosphäre ausgewaschen wird. Deshalb setzen Forschung und Politik nun auf erste Verbote. So wurde das Herbizid Flufenacet, das Trifluoressigsäure freisetzt, im März 2025 in der gesamten EU verboten. Auch strengere Zulassungskriterien für Pestizide und Grenzwerte für TFA im Grundwasser sind in Kraft. Ein umfassendes PFAS-Verbot wird derzeit von mehreren Ländern bei der EU-Chemikalienagentur ECHA diskutiert.

»Im Moment gibt es keine Lösung, um TFA aus dem Wasser zu kriegen.«Verena Tang

Verena Tang ist Chemikerin und Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft. Sie erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie Trifluoressigsäure in unser Wasser gelangt. Tang geht auch darauf ein, warum es gar nicht so leicht ist, die entsprechenden Stoffe zu ersetzen und wie in Zukunft mit dieser Herausforderung umgegangen wird.

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