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Spektrum-Podcast: Kann Seegras das Klima retten?

Unterwasserwiesen bieten Lebensraum für Meerestiere und werden nach Jahrzehnten langsam wieder aufgeforstet. Weil sie Kohlendioxid speichern, könnten sie beim Klimaschutz helfen.
Seegraswiese
Seegraswiesen speichern große Mengen CO₂, schützen Küsten und sind ein stiller Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel.

Seegras bildet echte Wiesen unter Wasser. Es handelt sich nicht um Algen, sondern um Blütenpflanzen, die im flachen Küstengebiet wachsen. Viele Urlauberinnen und Urlauber kennen es von den Stränden an Nord- und Ostsee, aber Seegras gibt es auch im Mittelmeer und in tropischen Gewässern.

Überall auf der Welt bietet es einen wichtigen Lebensraum für Fische, Krebse und Muscheln. Doch der Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft und die Erwärmung des Wassers aufgrund des Klimawandels gefährden die Bestände. So sind in den vergangenen Jahrzehnten bereits viele der wertvollen Unterwasserlandschaften verschwunden.

Dabei könnte das Seegras selbst beim Klimaschutz helfen: Der Ozean gilt als echte Kohlenstoffsenke; wie er künftig noch mehr Kohlenstoff speichern kann, wird in der Forschung mit Hochdruck untersucht. Inzwischen gibt es einige Projekte, die sich speziell mit der Rolle von Seegras beschäftigen.

Seegras gegen die Klimakrise?

Die Unterwasserwiesen speichern große Mengen Kohlendioxid und wirken wie Moore im Meer. Durch das langsame Verrotten organischer Stoffe entsteht ein langfristiger CO₂-Speicher, der dabei helfen kann, die Erderwärmung einzudämmen. Außerdem fördern Seegraswiesen Biodiversität und stabilisieren Küsten – ein natürlicher Verbündeter im Klimaschutz.

Diese Forschungsprojekte versuchen, die Seegraswiesen wieder aufzuforstenAndreas Jahn

Forschende suchen deshalb nach hitzetoleranteren Beständen und untersuchen, wie man die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen verbessern kann. Projekte wie SeaStore und ZOBLUC sollen helfen, die Bestände zu renaturieren und ihre CO₂-Speicherleistung genauer zu erfassen. Dabei werden Seegrasableger gepflanzt und neue Aussaatmethoden getestet, auch sogenannte Bürgerforschende sind in die Forschung einbezogen. Erste kleine Flächen zeigen bereits Erfolge.

Andreas Jahn ist Biologe und Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt er, wie die Aufforstung im Meer funktioniert und welches Potenzial für den Klimaschutz in Seegräsern steckt.

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