Spektrum-Podcast: Wie gefährlich ist überschüssiges Bauchfett?

Viszerales Fett sitzt tief im Bauchraum. Es umgibt die inneren Organe wie Leber, Darm oder Bauchspeicheldrüse. Die Fettschicht schützt die Organe, doch wenn sich zu viel davon ansammelt, kann das Viszeralfett auch zur Gefahr für den Körper werden.
Überschüssiges Bauchfett sammelt sich häufig infolge von dauerhaftem Kalorienüberschuss, Bewegungsmangel oder ungünstigen Ernährungsgewohnheiten an. Die Gründe für Gewichtszunahme sind allerdings vielfältig. Auch Hormone, genetische Faktoren und das Alter beeinflussen, wo der Körper Fett bevorzugt speichert.
Viszerales Fett als Gefahr
Anders als das direkt unter der Haut liegende subkutane Fett ist das viszerale Fett von außen oft kaum sichtbar. Die Gefahr liegt darin, dass es sich wie ein aktives Organ verhält: Es produziert Hormone und Botenstoffe, die den Stoffwechsel und das Immunsystem beeinflussen.
Das Bauchfett schüttet verstärkt entzündungsfördernde Moleküle aus, die chronische Entzündungen im Körper auslösen können. Das kann zu einer Insulinresistenz und einem erhöhten Diabetes-Risiko führen, sowie zu Störungen der Blutfettwerte und Schäden an Blutgefäßen, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Zudem zeigt die Forschung Zusammenhänge mit Alzheimer, bestimmten Krebsarten und einem geschwächten Immunsystem.
Aktuell beschäftigt sich die Forschung außerdem intensiv mit der Frage, wie Genetik, Darmflora und Lebensstil zusammenwirken — und ob sich epigenetische Veränderungen, das sogenannte „Adipositas-Gedächtnis“, langfristig rückgängig machen lassen.
Die gute Nachricht: Gegen viszerales Fett kann man gezielt vorgehen. Bereits moderater Gewichtsverlust reduziert das Bauchfett deutlich. Studien belegen, dass Bewegung, eine mediterrane Ernährung sowie Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren besonders wirksam sind. Solche Ernährungsweisen fördern zugleich eine gesunde Darmflora.
Alle Podcasts im Überblick
Noch mehr hören? Die besten deutschsprachigen Wissens-Podcasts gibt es auf Spektrum.de. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht.
Wenn Sie Feedback, Lob oder Kritik zu diesem Podcast haben, können Sie die Redaktion per E-Mail kontaktieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.