In diesem Podcast wird intensiv über die Herausforderungen diskutiert, die bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auftreten, die als »Systemsprenger« bezeichnet werden. Der Begriff, der kontrovers betrachtet wird, beschreibt junge Menschen, deren Verhalten bestehende Unterstützungssysteme an ihre Grenzen bringt. Expertinnen und Experten aus der Jugendhilfe, der Psychiatrie und angrenzenden Bereichen teilen dabei ihre Erfahrungen und reflektieren, wie emotionale Vernachlässigung, Bindungsstörungen oder traumatische Erlebnisse häufig die Grundlage für diese schwierigen Entwicklungen legen.

Im Gespräch wird deutlich, wie stark das Hilfesystem auf frühzeitige Diagnose und maßgeschneiderte Interventionen angewiesen ist. Es wird betont, dass sogenannte Systemsprenger oft die schwächsten Glieder im gesellschaftlichen Gefüge sind. Sie spiegeln Missstände in den Systemen wider, die eigentlich stabilisierend wirken sollen. Der Austausch zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern, Kliniken und spezialisierten Einrichtungen essenziell ist, um nachhaltige Lösungen zu finden. Dabei werden die Grenzen der Jugendhilfe erörtert, insbesondere der Personalmangel und die unzureichende finanzielle Unterstützung, die innovative Ansätze erschweren.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Notwendigkeit niedrigschwelliger Angebote und der kritischen Betrachtung intensiver Interventionen wie Auslandsmaßnahmen. Die Teilnehmenden plädieren dafür, individuelle Bedürfnisse der Kinder stärker zu berücksichtigen und das System insgesamt zu entstigmatisieren. Der Podcast gibt nicht nur Einblicke in die Praxis, sondern ruft auch dazu auf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um präventiv und langfristig bessere Bedingungen für junge Menschen zu schaffen.

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Erstveröffentlichung am 03.06.2024 auf TWITCH