Im Podcastgespräch wird deutlich, wie sehr unsere Vorstellung von Gefahr oft nichts mit der tatsächlichen Bedrohung zu tun hat. Während Todeskäfer, Meteoriten oder frei laufende Raubkatzen in den Schlagzeilen Ängste schüren, liegen auf den Sektionstischen der Rechtsmedizin weitaus häufiger Menschen, die ohne Helm Fahrrad fuhren oder auf der Treppe gestürzt sind. Der forensische Entomologe Markus Schwarz erinnert daran, dass viele Insekten, die gruselig wirken, kaum gefährlich sind – im Gegensatz zu den unterschätzten Risiken unseres Alltags.

Dabei zeigt sich, wie stark Medien und Popkultur unsere Wahrnehmung verzerren. Wenn in den Sommerferien ein angeblicher Puma durch deutsche Wälder streift, folgt oft ein medialer Wirbel, obwohl weder Spuren noch Risse gefunden werden. Solche Geschichten leben von Sensation, nicht von Evidenz. Markus Schwarz schildert, dass eine einzige Drohne mit Wärmebildkamera genügen würde, um in kürzester Zeit festzustellen, ob wirklich ein Raubtier im Wald unterwegs ist – meist ist es aber nur eine streunende Katze.

Auch der Blick in den Himmel ist mehr von Kino als von Realität geprägt. Zwar sind Meteoriteneinschläge theoretisch möglich, doch die Wahrscheinlichkeit, von einem getroffen zu werden, ist verschwindend gering. Gleichzeitig ignorieren viele Menschen alltägliche Gesundheitsrisiken wie Übergewicht, Bewegungsmangel oder Alkohol, die weitaus gefährlicher sind. Die Runde kommt zum Fazit: Wir fürchten seltene, spektakuläre Gefahren – und übersehen dabei jene, die direkt vor uns liegen.

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Erstveröffentlichung am 30.06.2025 auf TWITCH