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Mission Energiewende – Wasser-Energie-Nexus: »Eine generationsübergreifende Wasserkrise«

Der Energieverbrauch der Wasserwirtschaft soll sich bis zum Jahr 2040 mehr als verdoppeln, während der Wasserbedarf des Energiesektors um fast 60 Prozent steigen könnte. Das meldet das dänische Technologieunternehmen Danfoss mit seinem Report »The potential of the water-energy nexus«. Und es schlägt Alarm.
Eine Reihe von Enten sitzt auf den Betonbarrieren eines Wehrs, während Wasser in gleichmäßigen Strömen über die Kanten fließt. Die Szene zeigt die Dynamik des Wassers und die Ruhe der Enten, die auf den Barrieren ruhen. Die Struktur des Wehrs und die Bewegung des Wassers sind zentrale Elemente des Bildes.

»Wasser-Energie-Nexus«: Lage spitzt sich zu

Wasser und Energie hängen eng miteinander zusammen: Einerseits wird für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung viel Energie benötigt. Zum anderen kann ohne Wasser häufig keine Energie erzeugt werden. Fachleute fassen diesen Umstand unter dem Begriff »Wasser-Energie-Nexus« zusammen. Thor Danielsen ist Global Water Development Lead beim dänischen Technologieunternehmen Danfoss. Er sagt, wir stecken mitten in einer generationsübergreifenden Wasserkrise. In vielen Städten in Europa, sagt er, versickert wertvolles, frisch aufbereitetes Trinkwasser im Boden, weil unsere Wasserleitungen veraltet und undicht sind.

Weltweit gehen durchschnittlich zwischen 25 und 30 Prozent im System verloren. Das ist sauberes Wasser, das trinkfertig war, das ist Energie, die dafür aufgewendet wurde und es sind auch Ressourcen in den Anlagen enthalten und all die Chemikalien zur Wasseraufbereitung, die verloren gehen.Thor Danielsen, Global Water Development Lead bei Danfoss

Wenn es um Wasser und Energie geht, entstehen in vielen Ländern bereits konkrete Zielkonflikte: Stromerzeugung, Landwirtschaft, Industrie und Städte greifen oft auf dieselben Wasserquellen zu. Dabei würden konkrete Beispiele zeigen, dass der Verlust von Wasser minimiert werden kann – mit Technologien, die längst verfügbar sind.

Vorhandene Technologien könnten Krise entschärfen

Bei der Trinkwasseraufbereitung, bei der Abwasserbehandlung, beim Transport von Wasser zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern – schon heute gehen überall wertvolle Ressourcen verloren:

Der Klimawandel hat Auswirkungen auf uns. Wir sehen, dass die Nachfrage nach Wasser im Jahr 2030 das Angebot um 40 Prozent übersteigen wird. Und wir sehen auch, dass die Energieerzeugung immer mehr Wasser benötigen wird. Dies wird ein limitierender Faktor für das Wachstum und den Wohlstand unserer Gesellschaften sein.Thor Danielsen, Global Water Development Lead bei Danfoss

Laut dem Bericht von Danfoss mit drastischen Folgen: Die zunehmende Wasserknappheit könnte dazu führen, dass Industrieländer bis 2050 einen Rückgang ihres Brutto-Inlands-Produkts um acht Prozent verzeichnen. Thor Danielsen meint, es brauche kein technologisches Wunder, um die Krise zu entschärfen.

In der aktuellen Folge von »Mission Energiewende« spricht Host Ina Lebedjew mit Thor Danielsen, Global Water Development Lead beim dänischen Technologieunternehmen Danfoss, über den »Wasser-Energie-Nexus«. Welche Punkte Danfoss politischen Akteuren mitgibt, das hört Ihr im Podcast.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben das Gespräch auf Englisch geführt, haben uns dann aber dafür entschieden, es zu übersetzen, damit wichtige Details des Gesagten nicht verloren gehen. Auch bei den Zitaten von Thor Danielsen in diesem Artikel handelt es sich um Übersetzungen.

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