Beziehungen: So hält das Liebesglück
Himmelhoch jauchzend, zu Tode gelangweilt – so oder ähnlich verläuft bei vielen Paaren die Glückskurve zwischen dem Ja-Wort am Altar und der Silberhochzeit. Die zunächst überschwängliche Verliebtheit und Aufregung schwindet schnell, denn man gewöhnt sich an den Status quo. Hedonistische Tretmühle nennen Psychologen dieses Phänomen, eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu lang anhaltenden Glücksgefühlen. Der Mechanismus ist jedoch nicht unüberwindbar. Die Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky von der University of California (Riverside) hat aus ihren Studien Strategien entwickelt, die das traute Glück zu zweit dauerhaft stabil halten.
1. Sorgen Sie für positive Gefühle
Schaffen Sie Gelegenheiten und Anlässe für ein Lächeln: indem Sie ihn öfter loben, immer mal wieder mit einer kleinen Aufmerksamkeit überraschen oder auch mal seine Lieblingsbeschäftigung vorschlagen – auch wenn sie vielleicht nicht zu Ihren liebsten Aktivitäten zählt.
2. Vermeiden Sie Anlässe für negative Emotionen
Negative Emotionen wirken laut verschiedenen Untersuchungen stärker und länger nach als positive Gefühle: Der Paarforscher John Gottman hat genau nachgemessen: Mindestens fünfmal mehr positive als negative Interaktionen braucht ein Paar, um mit der Partnerschaft zufrieden zu sein. Einmal Kritik sollten Sie also durch fünfmal Lob oder Liebesbekundung wettmachen. Ein guter Grund, nochmal genau nachzudenken, bevor Sie mal wieder auf die offene Zahnpastatube hinweisen.
3. Suchen Sie nach neuen Erfahrungen
Gehen Sie nicht immer in das gleiche Restaurant, laden Sie neue Bekannte ein. Wenn Partner gemeinsam etwas Aufregendes erleben (Klettern, Tauchen oder Ähnliches), fördert das laut Studien ihre Beziehungszufriedenheit. Vermutlich werden die empfundenen starken Gefühle unbewusst mit dem anderen assoziiert.
4. Ziehen Sie einen "Neustart" mit dem Lebensgefährten in Erwägung
Wohnung umbauen, umziehen, eine lange Weltreise im Ruhestand? Wenn sich das Umfeld verändert, ziehen die Gefühle häufig mit. Auch eine späte Heirat oder ein Kind können die Partner enger zusammenbringen – wenn sich beide von Herzen dafür entscheiden.
5. Bestätigen Sie Ihren Partner
Studien haben gezeigt, dass man einander dabei helfen kann, sich dem eigenen "idealen Selbst" anzunähern. Den anderen beim Erreichen seiner persönlichen Ziele unterstützen, ihn ermutigen, sein Bemühen würdigen und seine Ideale mittragen: All das hilft nicht nur dem Lebensgefährten, sondern stabilisiert auch die Beziehung.
6. Pflegen Sie bescheidene Ansprüche
Unglücklicherweise steigen mit den guten Erlebnissen oft die Ansprüche, die das empfundene Glück wiederum schmälern! Seien Sie sich dessen bewusst, damit Sie die Erwartungen nicht immer höher schrauben.
7. "Wie ginge es mir, wenn ich meinen Partner nie getroffen hätte?"
Fragen Sie sich hin und wieder, was Sie ohne Ihren Partner machen würden. Eine gelegentliche bewusste Wertschätzung stoppt nachweislich die Talfahrt der Gefühle, die durch erhöhte Ansprüche entsteht!
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