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Vögel beobachten für Anfänger

Wie man am besten mit »Birding« anfängt und was man dafür braucht.

Immer mehr Menschen zieht es vor die Haustür, um Vögel zu beobachten. Doch was ist denn so spannend an diesem so genannten Birding? Was braucht man dafür? Und wie fängt man überhaupt damit an – vor allem, wenn man keine Ahnung von Vögeln hat? Dieses Buch beantwortet solche Anfängerfragen und macht Lust auf mehr.

Eine Mischung aus Vogelführer und Comic – so könnte man das Werk von Véro Mischitz beschreiben. Birding ist für sie eine Mischung aus GPS-Schnitzeljagd und dem Mobile Game Pokémon Go. Die Autorin ist Diplombiologin und zeichnet als freie Illustratorin unter anderem die Wissenschaftscomics der Helmholtz-Gemeinschaft. Und genau wie ihre gezeichneten Geschichten bietet auch dieses Buch eine ansprechende, unterhaltsame und zugleich informative Lektüre für Groß und Klein.

Schmale Ausrüstung

Es beginnt mit den Grundlagen: warum überhaupt Vögel? Was sind die Spielregeln? Und wann habe ich die besten Chancen auf gute Beobachtungen? Ein längerer Buchteil widmet sich der Ausrüstung, die man zur Vogelbeobachtung braucht. Die Autorin stellt klar: Das Smartphone und das Fernglas reichen für erste Vogelbeobachtungen aus. Insbesondere auf das Letztere kommt es dabei an, denn ohne Fernglas macht Birding nur halb so viel Freude – und zwar sowohl für Mensch wie Vogel.

Mischitz zeigt auch: In diesem Hobby startet niemand wirklich bei null. Denn jeder kennt bereits ein paar typische Vogelarten, beispielsweise Höckerschwan, Ringeltaube und Stockente. Auch mit den Begriffen Schnabel, Schwingen und Flanken können die meisten etwas anfangen. Im weiteren Verlauf lernt man dann, was »Mantel«, »Bürzel« und »Armdecke« bedeuten – Grundvokabeln, die man mit der Zeit lernt und die einem helfen, sich besser verständlich zu machen.

Die Vogelarten lassen sich nicht nur anhand ihres Äußeren voneinander unterscheiden. Lebensraum, Verhalten, Gesang und Flugsilhouette geben ebenfalls Hinweise darauf, um welche Spezies es sich handelt. Um gleich mit dem Vogelbeobachten starten zu können, liefert das Werk 50 knackige Artprofile. Dabei handelt es sich um eine Auswahl an häufigen Spezies, die gut sichtbar, gut erkennbar, leicht zu merken und schwer zu verwechseln sind – also perfekt für Anfänger. Dazu gibt es immer wieder drei leicht einprägsame Fakten.

Mischitz hat nach Vorlage gezeichnet und sich Mühe gegeben, die Artporträts so naturnah wie möglich zu gestalten. Dennoch handelt es sich nicht um ein Bestimmungsbuch, sondern um ein eher unverbindliches Kennenlernen von 50 Arten, die in Deutschland heimisch sind. Die nebenbei eingestreuten interessanten Fakten belegen, wie einzigartig und »einfallsreich« viele Vögel sind. So finden sich unter den genauer beschriebenen Spezies welche, die unter Wasser laufen können, sowie solche, die »nonstop« brüten.

Über die App »Kosmos Plus« lassen sich zusätzliche Inhalte herunterladen, darunter Aufnahmen der zugehörigen Vogelstimmen. Prinzipiell eine gute Idee, die nur leider nicht besonders nutzerfreundlich umgesetzt wurde. Denn an die Vogelstimmen heranzukommen, erweist sich als umständlich und langwierig. Neben der App muss man auch das komplette Vogelstimmen-Paket herunterladen – einzelne Gesänge kann man sich in der App nicht anhören.

Daher sollten Leser(innen) sich lieber live überraschen lassen und gleich mit den ersten Vogelerkundungen starten. Das kann man sogar im Winter machen, denn Birding ist ein Hobby für jede Jahreszeit und jeden Wohnort – auch die Stadt. Vögel sind überall, man muss nur die Augen offen halten. Dieses gelungene Buch zeigt, wie.

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