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»Das Lied der Zelle«: Was das Leben zusammenhält

Ein großes Buch über die kleinste Organisationseinheit des Lebens von Pulitzer-Preisträger Siddhartha Mukherjee. Eine Rezension
Menschliche Stammzellen

Nach der Krebs-Biografie »Der König aller Krankheiten« und dem mit seiner Familiengeschichte verwobenem Sachbuch »Das Gen« legt der Pulitzer-Preisträger Siddhartha Mukherjee erneut ein spannendes, informatives und wunderschön geschriebenes Sachbuch vor. Im Mittelpunkt von »Das Lied der Zelle« steht die kleinste Organisationseinheit des Lebens.

Der indisch-amerikanische Onkologe beschreibt unter anderem die Entdeckung der Zelle durch die Mikroskopiker Antonie van Leeuwenhoek sowie Robert Hooke und wie der Arzt Rudolf Virchow herausfand, dass Leben durch die Vermehrung von Zellen entsteht. Außerdem erklärt er die moderne Immuntherapie und wie man Zellen mittels Gentechnik für therapeutische Zwecke verändert. Zwar gibt es einige inhaltliche Überschneidungen mit Mukherjees ersten beiden Büchern. Doch wer diese gern gelesen hat, wird auch Freude am Nachfolgewerk haben. Die Lebensgeschichten von bekannten Forschern und Patienten lockern die Lektüre auf und halten den Spannungsbogen aufrecht. 

Das Buch lebt von einem persönlich gehaltenen Stil und einem empathischen Blick auf die Menschen, die Mukherjees Karriere geprägt haben. Das mit Fotos und Schwarz-Weiß-Zeichnungen versehene Buch richtet sich an interessierte Laien und biologisch vorgebildete Leser. Der Autor erklärt Fachausdrücke verständlich; ein umfangreiches Stichwortverzeichnis und Fußnoten verweisen auf weiterführende Literatur. »Das Lied der Zelle« ist ein »Muss« für alle, die verstehen wollen, was das Leben »im Innersten zusammenhält« – und wie wir dieses Wissen nutzen können, um Krankheiten zu besiegen.

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