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Buchkritik zu »Die Etrusker«

Allgemein gelten die Etrusker als geheimnisumwittertes Volk, dessen Herkunft noch immer im Dunkeln liegt und dessen Sprache nicht zu entschlüsseln ist. Den Autoren dieses verständlich und fesselnd geschriebenen und mit zahlreichen qualitätsvollen Abbildungen ausgestatteten Bandes gelingt es, diesen mystischen Schleier zu zerreißen, ohne dabei die Faszination, die von der etruskischen Kunst ausgeht, zu entzaubern.

Im ersten Teil ihres Werkes tragen sie die vorhandenen Fakten zu Herkunft, Sprache, politischer Organisation des Staates, Religion und gesellschaftlicher Struktur unter Berücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse zusammen. Ohne zu verschweigen, dass es nach wie vor ungeklärte Fragen gibt, zeichnen sie ein klares und lebendiges Bild des Menschen dieser untergegangenen Nation, wo und wie er lebte, was er anzog und aß, wie er den Göttern begegnete und was ihm im Leben Freude bereitete.

Der zweite Teil ist ein chronologisch aufgebauter Rundgang durch die künstlerischen Erzeugnisse der Etrusker, der die Entwicklung der Kunst von den Anfängen im 9./8. Jahrhundert vor Christus bis zum Niedergang im 1. Jahrhundert vor Christus unter dem Einfluss der eigenen wirtschaftlichen Struktur und politischen Ereignisse aufzeigt.

Der Bildband, der zu Recht den Preis als Archäologie-Sachbuch des Jahres erhielt, schließt ab mit einem umfangreichen archäologischen Teil, in dem die Autoren, selbst renommierte italienische Archäologen, die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen vorstellen und interpretieren. Eine Übersicht über etruskische Ortsnamen und Bezeichnungen von Gräbern sowie eine nach Sachgebieten geordnete, ausführliche Bibliografie ergänzen den letzten Teil äußerst sinnvoll.

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  • Quellen
Archäologie in Deutschland 1/2003

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