Direkt zum Inhalt

»Die Geschichte der Erde«: 13,8 Milliarden Jahre in neun Kapiteln

Der Atlas führt von den Anfängen unseres Universums vor über 13 Milliarden Jahren bis zu den Klimaprotesten der Gegenwart. Ein Werk, in das man immer wieder gern hineinblättert.

Es gibt Bücher, die wecken den jugendlichen »Was ist was«-Leser im Erwachsenen. Dieser von Christian Grataloup unter Mitwirkung verschiedener Autoren herausgegebene Atlas gehört definitiv dazu. Anschaulich und bestens illustriert wird – beginnend mit dem Urknall – kaum ein Thema ausgelassen, das den Planeten und dessen Bewohner geprägt hat. In neun Kapiteln führen die Autoren den Leser durch die Zeit und schildern, wie sich der Planet gebildet hat, wie das Leben auf die Erde kam, sich entwickelte und schließlich der Mensch zum prägenden Agens wurde – durch die Umgestaltung seiner Umwelt, die Domestizierung von Flora und Fauna und schließlich die kaum gebremste Ausbeutung der planetaren Ressourcen.

Viel zu entdecken für Neugierige

Wie bei »Was ist was«-Büchern ist man keineswegs gezwungen, das Werk von vorn nach hinten zu lesen. Vielmehr kann man sich in den einzelnen Themen, die jeweils auf einer Doppelseite präsentiert werden, verlieren und den gut aufgearbeiteten Details nachspüren – sei es zum Aufbau der Atmosphäre, zur Klimageschichte unseres Planeten, zum Stammbaum des Menschen oder zur Geschichte der Metallverarbeitung. Wie diese Beispiele zeigen, ist die thematische Breite des Buchs enorm. In die einzelnen Kapitel sind zudem Exkurse zur Wissenschaftsgeschichte eingestreut – von der kartografischen Darstellung imaginärer Kontinente über frühere Vorstellungen einer Sintflut bis zur Entstehung des Begriffs »Anthropozän« für das Zeitalter, in dem der Mensch bestimmend für die Gestalt der Erde wird und Spuren in dessen geologischem Gedächtnis hinterlässt.

Als erwachsener, wissenschaftlich interessierter Leser wird man gleichwohl von den meisten Themen bereits gehört haben und hier nicht ausschließlich auf neue Informationen stoßen – womit sich die Frage stellt, an wen sich das Werk richtet. Doch eher an jüngere Leser? Nicht unbedingt, denn im vorliegenden Atlas kann man sein vielleicht eher abstraktes Wissen schnell mit Fakten und Zahlen hinterlegen. Denn natürlich: Der Mensch stammt vom Affen ab und hat sich vor etwa 7 Millionen Jahren von der Linie der Schimpansen getrennt. Aber was war nochmal davor? Wann sind die menschenartigen Affen entstanden und wann die Schmalnasenaffen, zu denen der Mensch zählt? In der »Geschichte der Erde« findet man dies genauso auf einen Blick wie die Reiseroute und -daten der Klimaaktivistin Greta Thunberg auf ihrer Fahrt mit dem Segelboot in die USA . So empfiehlt sich dieses absolut lesenswerte Werk dank seines enormen Themenspektrums für junge und jung gebliebene Leser gleichermaßen.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Geopolitische Orientierungssuche am Amazonas

Klimakonferenz: COP30 in Belém zeigt die geopolitische Neuordnung – die USA fehlen, China muss Position beziehen. Wer zahlt für den Regenwald? Und warum sorgt ein Fonds für Streit? Außerdem in »Die Woche«: Die Eisbachwelle macht schlapp, CO₂ soll in den Meeresboden und die Geschichte der Toilette.

Spektrum - Die Woche – Von der Entropie zur Quantengravitation

Die Verbindung von Schwerkraft und Quanten ist ein zentrales Rätsel der Physik. Die Informationstheorie liefert Antworten – und vielleicht den Schlüssel zur Quantengravitation. Außerdem: Eine Revolution des Bauens? Carbonbeton benötigt im Vergleich zu Stahlbeton nur einen Bruchteil des Materials.

Sterne und Weltraum – Raumzeit: Experimente zur Quantennatur

Die Relativitätstheorie Albert Einsteins ist das Meisterwerk zur Beschreibung der Schwerkraft. Seit Jahrzehnten steht aber die Frage im Raum, ob die Gravitation auf submikroskopischen Längenskalen modifiziert werden muss. Gibt es quantenhafte Austauschteilchen, die Gravitonen? In unserem Titelbeitrag stellen wir Überlegungen vor, wie man experimentell eine Quantennatur der Raumzeit testen könnte. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Urknalltheorie beleuchten wir alternative Ansätze zur Dunklen Energie: das Local-Void- und das Timescape-Modell. Außerdem: Teil zwei unserer Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone – Mond und Planeten im Fokus, die Ordnung im Chaos des Dreikörperproblems und woher stammen erdnahe Asteroiden?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.