Jeder kennt sie, die einzige nichtkommerzielle unter den 20 weltweit erfolgreichsten Websites: Wikipedia. Die meisten Menschen greifen regelmäßig, wahrscheinlich sogar täglich, auf das seit 20 Jahren von Ehrenamtlichen zusammengetragene Wissen zurück. Doch wie entstand dieses Projekt? Wie funktioniert es? Und wie zuverlässig sind die Informationen der größten Online-Enzyklopädie?

Anekdoten aus dem Maschinenraum

Der Verfasser des Buchs »Die Wikipedia Story«, der Unternehmer Pavel Richter, ist selbst Wikipedianer der ersten Stunde und kann diese Fragen nicht nur mit solidem Hintergrundwissen beantworten, sondern auch mit etlichen Anekdoten »aus dem Maschinenraum« bereichern. Wer ein investigatives oder kritisches Auseinandersetzen mit dem Projekt erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht – zu groß ist die Begeisterung des Autors für Wikipedia und das dahinterstehende idealistische Konzept der ehrenamtlichen Zusammenarbeit, zu einem großen Ganzen beizutragen.

Dennoch thematisiert Richter oft kritisierte Aspekte der Online-Enzyklopädie wie den rauen Diskussionston oder den geringen Frauenanteil unter den aktiven Mitgliedern – sowie dessen Auswirkung bis in einzelne Artikel hinein. Insgesamt ist »Die Wikipedia Story« ein kurzweilig geschriebenes Sachbuch, das besonders jenen Lesern gefallen dürfte, die sich gerne zum Schmökern hinreißen lassen und sich auf der Website von Artikel zu Artikel navigieren.