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Kollaps komplexer Systeme

Unser Finanzsystem, das Ökosystem, unsere Zivilgesellschaft: All das sind Beispiele für komplexe Systeme. Der Physiker Stefan Thurner erforscht, wie zerbrechlich sie sind und wie man sie stabilisieren kann.

»Alles hängt mit allem zusammen.« Das könnte man als Grundidee komplexer Systeme verstehen, die der Physiker Stefan Thurner an der Universität Wien erforscht. In seinem Sachbuch beschreibt er solche Systeme, die sich aus zahlreichen kleinen Untereinheiten zusammensetzen, zu denen unter anderem das Finanzsystem, das Ökosystem und unsere Zivilgesellschaft gehören. Dabei zeigt er auf, welche Netzwerke und Abhängigkeiten zu ihrem Kollaps führen können, und macht Vorschläge, wie man diesen doch noch verhindern könnte.

Der Glaube an die Wissenschaft

Dabei liegt Thurners Ausführungen ein scheinbar grenzenloser Glaube an die Macht der Wissenschaft im Allgemeinen und der Wissenschaft komplexer Systeme im Speziellen zu Grunde. Hierdurch kommt trotz der beschriebenen Horrorszenarien, die beim Kollaps wichtiger Systeme eintreten würden, keine Endzeitstimmung auf. Der Autor behält stets einen optimistischen Blick.

Die Hintergründe und Fachbegriffe der noch jungen Wissenschaft komplexer Systeme erklärt Thurner zwar verständlich, aber recht abstrakt – und dadurch bisweilen leider auch etwas trocken. Leserinnen und Leser, die sich für neue Ansätze, besonders im Bereich der Ökonomie, interessieren, dürften »Die Zerbrechlichkeit der Welt« allerdings durchaus spannend finden, denn das Buch hält einige neue Denkanstöße bereit.

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