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Buchkritik zu »Einstein «

Im aktuellen Einsteinjahr ist der "Popstar der Wissenschaft" in aller Munde, das langhaarige Physikergenie ziert zahlreiche Neuerscheinungen. Besonders gründlich befasst sich der Biochemiker und Journalist Jürgen Neffe mit der Person, der Wissenschaft und dem Mythos Albert Einsteins.

Dabei erliegt der Autor nicht der Versuchung, das Genie zu verklären. Statt dessen thematisiert er auch die Beiträge anderer Forscher zu Einsteins Theorien, darunter wohl seine erste Ehefrau Mileva, auch wenn Einstein ihren Beitrag zur Relativitätstheorie später hartnäckig verschwieg. Insgesamt liefert das Buch eine gut verständliche Geschichte der Physik des frühen 20. Jahrhunderts und schildert die von Fortschrittsoptimismus geprägte Epoche.

Dem Privatmann Einstein nähert sich der Autor anhand zahlreicher neuer Quellen. Neffe, zeitweilig für das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte tätig, versteht es, den Physiker durch Briefe an seine Söhne, seine Mutter und seine Frauen selbst "sprechen" zu lassen. So lernt der Leser auch einen schwärmerischen, kindlichen und oft egoistischen Menschen kennen. Gleichzeitig wird das politische Engagement des Nobelpreisträgers gewürdigt, sein unermüdlicher Einsatz für Frieden, Toleranz und Menschenrechte.

So viele Aspekte können leicht in einer chronologischen Erzählung untergehen, wohl deshalb wählte der Autor eine thematische Struktur. Dadurch kann der Leser selbst entscheiden, ob er sich zuerst in "Die Raumzeit bebt" oder "Liebe Buben ... Euer Papa" vertiefen möchte. Umfangreiche Register und Zitatnachweise runden das 492-Seiten-Werk ab, der reportagenhafte Stil fesselt von der ersten Seite an.

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  • Quellen
ASTRONOMIE HEUTE 5/2005

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