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»Emotional Eating«: Durchschnittlicher Nährwert

Essen ist mit Gefühlen verknüpft. Ein Band aus dem Rowohlt-Verlag geht dem auf den Grund. Eine Rezension.
Eine ältere Frau und ein älterer Mann sitzen zusammen an einem Tisch und trinken Tee und essen Plätzchen.

Der Eisbecher bei Liebeskummer, das Stück Kuchen als Belohnung nach einem anstrengenden Termin oder die Tüte Chips am Abend, um das Gefühl der Einsamkeit zu bekämpfen. Bei den meisten von uns ist Essen mit Gefühlen verknüpft. Nahrung setzt Dopamin frei, aktiviert unser Belohnungszentrum und beeinflusst dadurch unsere Gefühlswelt. Oft hat dies allerdings zur Folge, dass wir zu ungesunden Lebensmitteln greifen oder mehr essen, als unser Körper benötigt. Die Ernährungstherapeutin Kathrin Vergin will dabei helfen, aus diesen Gewohnheitsmustern auszusteigen. Sie begleitet überwiegend weibliche Betroffene, die unter den Folgen ihres emotionalen Essverhaltens leiden. 

In ihrem »Emotional Eating« Ansatz nimmt die Autorin sowohl den Körper als auch die Psyche in den Blick. Sie stellt unterschiedliche Arten von Hungergefühl, Merkmale von Sättigung oder die oft frustrierenden Folgen von Diäten vor. Sie erklärt, dass auch gesunde Lebensmittel zu einer hohen Dopaminausschüttung führen können und was der Körper eigentlich braucht, wenn er nach Chips, Schokolade und Co. verlangt. 

In einem zweiten Schritt zeigt Kathrin Vergin das Zusammenwirken von Stress, fehlender Bedürfnisbefriedigung und Glaubenssätzen auf das Essverhalten auf, bevor es dann konkret um Veränderung geht. Hier bekommt das Buch einen Coachingcharakter. Während der erste Teil viel »Nährwert« bietet, dominiert im zweiten Teil ein Potpourri aus psychologischen Konzepten, Motivationsfloskeln und Selbstoptimierungszielen. Wer sein Essverhalten besser verstehen will, findet Anregungen, sollte sich aber von den stellenweise hohen Maßstäben der Autorin nicht unter Druck setzen lassen.

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