Buchkritik zu »Galaxies«
Der Buchautor Wolfgang Steinicke ist
kein Unbekannter in der deutschen Astronomieszene.
Seit mehr als fünf Jahren
ist er aktives Vorstandsmitglied in
der Vereinigung der Sternfreunde (VdS).
Heute ist er als Amateurastronom vor
allem wegen seiner historischen Betrachtungen
bekannt. Steinicke trat in jüngerer
Vergangenheit an die Öffentlichkeit mit
Arbeiten über die Entstehung des NGC-Katalogs
sowie zu den Beobachtungen
des Entdeckers des Planeten Uranus, Wilhelm
Herschel. Er ist Mitglied der Royal
Astronomical Society und im Arbeitskreis
Astronomiegeschichte der Astronomischen
Gesellschaft (AG). Als Mitglied
der englischen Webb Society beschäftigt
er sich vor allem mit Deep-Sky-Beobachtungen
von Gasnebeln und Sternhaufen
und verweist damit auch auf seine Vergangenheit
als Leiter der VdS-Fachgruppe
"Deep Sky". Kurzum: ein umtriebiger
Physiker und Amateurastronom.
Mit dem von ihm herausgegebenen "Praxishandbuch Deep Sky" schuf Steinicke eine erste Publikation, die sich durch Praxisnähe und fundierte Informationen auszeichnet. Damit hat er für sein zweites Buch die Messlatte sehr hoch gelegt. Dieses nun vorliegende Werk ist allerdings in Englisch erschienen, und neben Steinicke wirkte der US-Amateur Richard Jakiel als Autor mit.
Bereits beim ersten Durchblättern fällt auf, dass das Buch gleich mehreren Ansprüchen gerecht wird. Es ist mit seinen einführenden Passagen, Objektgruppierungen und -listen sowohl Lesebuch als auch Nachschlagewerk und Anleitung für die visuelle Beobachtung von Galaxien. Die Autoren beschränkten sich hierbei auf eine klare Gliederung in drei Schritten. Das erste Kapitel ist eine allgemein verständliche Einführung in die Objektgruppe der Galaxien. Der Leser erfährt zunächst alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Galaxientypen und ihre Morphologie. Wichtige, auch für die visuelle Beobachtung grundlegende Objektdaten, werden ausführlich besprochen – ob Größe, Sichtwinkel oder Helligkeitsprofil. In zwei kürzeren Unterkapiteln gehen die Autoren noch auf Galaxiengruppen und Haufen ein und beleuchten ihre gängigen Katalogdarstellungen in historischen Listen und modernen Datensystemen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der amateurastronomischen Beobachtung der Objekte. Steinicke geht hierbei auf wichtige Beobachtungsgeräte ein – von der Okularauswahl über passende Filter bis hin zum richtigen Sucher oder Goto-System. Der ambitionierte Einsteiger, aber auch mancher alter Beobachtungshase vermisst an dieser Stelle jedoch einige Informationen zum optimalen Teleskop im Allgemeinen. Klar gilt gerade hier die Binsenweisheit, dass "Öffnung nur durch noch mehr Öffnung" zu schlagen ist. Vielleicht wollten die Autoren damit niemanden langweilen. Trotzdem gäbe es an dieser Stelle sicherlich noch das eine oder andere Erwähnenswerte.
Dem Besitzer eines klassischen Newton- Teleskops für Einsteiger könnte man durchaus mitteilen, dass es mit dem richtigen Zubehör und an einem guten Beobachtungsort eine ganze Menge zu sehen gibt. Fortgeschrittene Beobachter würden vielleicht gerne an den Erfahrungen der beiden Autoren mit den unterschiedlichen Teleskopsystemen partizipieren: Gibt es Unterschiede zwischen gleich großen Newton- oder Schmidt-Cassegrain- Systemen? Macht sich die bessere Bilddefinition eines gleich großen Refraktors auch bei diffusen Deep-Sky-Objekten bemerkbar?
Einen besonderen Schwerpunkt bilden danach zwei kurzen Unterkapiteln über die Beobachtungspraxis und das Auge als Beobachtungsinstrument. Der dritte und umfangreichste Abschnitt des Buches widmet sich den Beobachtungsobjekten selbst. Tipps für systematische Beobachtungsprogramme, wie etwa "Alle Galaxien der Messierliste" oder "Helle Galaxien des NGC-Katalogs", sind eine interessante Anregung. Die anschließend vorgestellten Einzelobjekte, Galaxiengruppen oder -haufen sind eine Fundgrube für den Galaxienbeobachter. Dieses Buch ist eine echte Bereicherung für jeden Galaxienbeobachter – zumal der Preis von 26.70 Euro gerade noch vertretbar ist. Schade nur, dass der Verlag nicht den Mut hatte, dieses Buch auch in deutscher Sprache erscheinen zu lassen. So kommt leider nur ein Teil der Hobbyastronomen in den Genuss, dieses Werk zu lesen.
Mit dem von ihm herausgegebenen "Praxishandbuch Deep Sky" schuf Steinicke eine erste Publikation, die sich durch Praxisnähe und fundierte Informationen auszeichnet. Damit hat er für sein zweites Buch die Messlatte sehr hoch gelegt. Dieses nun vorliegende Werk ist allerdings in Englisch erschienen, und neben Steinicke wirkte der US-Amateur Richard Jakiel als Autor mit.
Bereits beim ersten Durchblättern fällt auf, dass das Buch gleich mehreren Ansprüchen gerecht wird. Es ist mit seinen einführenden Passagen, Objektgruppierungen und -listen sowohl Lesebuch als auch Nachschlagewerk und Anleitung für die visuelle Beobachtung von Galaxien. Die Autoren beschränkten sich hierbei auf eine klare Gliederung in drei Schritten. Das erste Kapitel ist eine allgemein verständliche Einführung in die Objektgruppe der Galaxien. Der Leser erfährt zunächst alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Galaxientypen und ihre Morphologie. Wichtige, auch für die visuelle Beobachtung grundlegende Objektdaten, werden ausführlich besprochen – ob Größe, Sichtwinkel oder Helligkeitsprofil. In zwei kürzeren Unterkapiteln gehen die Autoren noch auf Galaxiengruppen und Haufen ein und beleuchten ihre gängigen Katalogdarstellungen in historischen Listen und modernen Datensystemen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der amateurastronomischen Beobachtung der Objekte. Steinicke geht hierbei auf wichtige Beobachtungsgeräte ein – von der Okularauswahl über passende Filter bis hin zum richtigen Sucher oder Goto-System. Der ambitionierte Einsteiger, aber auch mancher alter Beobachtungshase vermisst an dieser Stelle jedoch einige Informationen zum optimalen Teleskop im Allgemeinen. Klar gilt gerade hier die Binsenweisheit, dass "Öffnung nur durch noch mehr Öffnung" zu schlagen ist. Vielleicht wollten die Autoren damit niemanden langweilen. Trotzdem gäbe es an dieser Stelle sicherlich noch das eine oder andere Erwähnenswerte.
Dem Besitzer eines klassischen Newton- Teleskops für Einsteiger könnte man durchaus mitteilen, dass es mit dem richtigen Zubehör und an einem guten Beobachtungsort eine ganze Menge zu sehen gibt. Fortgeschrittene Beobachter würden vielleicht gerne an den Erfahrungen der beiden Autoren mit den unterschiedlichen Teleskopsystemen partizipieren: Gibt es Unterschiede zwischen gleich großen Newton- oder Schmidt-Cassegrain- Systemen? Macht sich die bessere Bilddefinition eines gleich großen Refraktors auch bei diffusen Deep-Sky-Objekten bemerkbar?
Einen besonderen Schwerpunkt bilden danach zwei kurzen Unterkapiteln über die Beobachtungspraxis und das Auge als Beobachtungsinstrument. Der dritte und umfangreichste Abschnitt des Buches widmet sich den Beobachtungsobjekten selbst. Tipps für systematische Beobachtungsprogramme, wie etwa "Alle Galaxien der Messierliste" oder "Helle Galaxien des NGC-Katalogs", sind eine interessante Anregung. Die anschließend vorgestellten Einzelobjekte, Galaxiengruppen oder -haufen sind eine Fundgrube für den Galaxienbeobachter. Dieses Buch ist eine echte Bereicherung für jeden Galaxienbeobachter – zumal der Preis von 26.70 Euro gerade noch vertretbar ist. Schade nur, dass der Verlag nicht den Mut hatte, dieses Buch auch in deutscher Sprache erscheinen zu lassen. So kommt leider nur ein Teil der Hobbyastronomen in den Genuss, dieses Werk zu lesen.
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