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»Herrn Specht geht’s schlecht«: Ein Specht erfindet sich neu

Was bleibt einem Specht, der nicht klopfen und fliegen darf? Ragnar Aalbus Bilderbuch erzählt kindgerecht von einer Identitätskrise und dem Mut, neue Wege zu gehen.

»Du musst mit dem Klopfen aufhören«, sagt der Doktor. »Und fliegen darfst du vorerst auch nicht.« Die Diagnose »Gehirnerschütterung« stürzt Herrn Specht in eine Identitätskrise. Denn was bleibt einem Specht, wenn er nicht mehr klopfen und fliegen darf? Seine Welt steht Kopf: Herr Specht weiß nicht mehr, wer er ist.

In seinem Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren erzählt der norwegische Autor Ragnar Aalbu eine ebenso kindgerechte wie tiefgründige Geschichte über Sinnhaftigkeit, Frust und den Mut, neue Wege zu gehen. Die Illustrationen – ebenfalls von Aalbu – tragen ebenso zur Stimmung des Buchs bei wie der Text. Liebevoll gestaltet, laden sie kleine (und große) Leserinnen und Leser zum Entdecken ein. In jeder Szene verstecken sich Überraschungen und winzige Nebenhandlungen, von denen manche eine ganz eigene Geschichte erzählen.

Im Zentrum steht Herr Specht, der sich durch das ärztliche Verbot seiner Identität beraubt fühlt: »Spechte müssen klopfen und fliegen«, sagt er verzweifelt. Als sein Freund, der neugierige Maulwurf, ihm vorschlägt, doch lieber zu buddeln – das sei derzeit »schwer angesagt« –, bleibt Herr Specht skeptisch. Denn Klopfen bedeutet ihm alles.

Mit einfachen Worten vermittelt Aalbu Kindern die Bedeutung dessen, was Erwachsene vermutlich als »Sinnkrise« bezeichnen würden. Und zugleich zeigt das Buch, wie es Herrn Specht gelingt, seine Situation zu »reframen« – also in einem neuen Licht zu sehen. Diese psychologische Technik wird hier mit viel Herz und Humor vermittelt. So findet der kleine Vogel am Ende eine überraschend kreative Lösung, wie er aufs Klopfen und Fliegen verzichten und trotzdem Specht sein kann.

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