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Komplexität ganz anschaulich

Durch einen antidisziplinären Ansatz schafft es Dirk Brockmann, verschiedenste Phänomene mit allgemeinen Modellen zu erklären – und das eloquent und unterhaltsam.

Dirk Brockman, theoretischer Physiker und Professor am Institut für Biologie der Berliner Humboldt-Universität, hat sich der Komplexitätswissenschaft und damit der Antidisziplinarität verschrieben. Ganz in diesem Sinne versucht er in »Im Wald vor lauter Bäumen« komplexe Phänomene zu erklären, indem er gemeinsame, allgemein anwendbare Systematiken für ganz verschiedene Sachverhalte aus unterschiedlichen Disziplinen herausarbeitet.

Pendel, Luchse, Leuchtkäfer und Corona

So beschreibt er, wie die Kopplung von Pendeln, die Population von Luchsen und Hasen, die Corona-Neuinfektionen und das Verhalten bestimmter Leuchtkäfer zusammenhängen, indem er ein gemeinsames zu Grunde liegendes Modell herausarbeitet. Dies gelingt dem Autor verständlich und anschaulich, unter anderem durch viele Grafiken, die das Buch schmücken. Dadurch verliert man (im Gegensatz zum Titel des Buchs) nicht den Überblick.

Gerade im Vergleich zu anderen Titeln aus diesem Bereich ist nicht nur die Eloquenz des Autors auffällig, sondern auch die klare und bewusste Strukturierung, angefangen bei den Kapitelüberschriften (die alle mit »K« beginnen) bis hin zum Schlusskapitel, das alle Kernaussagen des Buchs anhand eines Kopfballtors von Horst Hrubesch zusammenfasst.

Durch die erfrischende, lockere Sprache liest sich »Im Wald vor lauter Bäumen« trotz der betrachteten Komplexität sehr flüssig und unterhaltsam. Leserinnen und Leser, die gerne über den Tellerrand ihrer Lieblingsdisziplin hinausschauen, erhalten viele spannende Einblicke sowohl in andere Teilbereiche der Wissenschaft als auch in größere, systematische Zusammenhänge.

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