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Buchkritik zu »Kosmische Horizonte«

Die Astronomie hat seit jeher Menschen allen Alters in ihren Bann gezogen. Angesichts der Tatsache, dass Naturwissenschaften sich schwer tun, insbesondere Jugendliche anzusprechen, kann ein modernes populärwissenschaftliches Astronomiebuch einen wertvollen Beitrag leisten. Die Herausforderung besteht darin, sowohl dem fortgeschrittenen, weil interessierten, Leser Informationen zu bieten als auch dem Laien, dem das Gebiet der modernen Astronomie schmackhaft gemacht werden soll. Das Buch leistet beides mit Bravour.

Der Autor setzt eine leicht verständliche und dennoch präzise Sprache ein und fasziniert jung und alt mit Details aus Geschichte und aktueller Forschung.

Im ersten Kapitel gibt der Autor einen geschichtlichen Überblick darüber, wie die Beobachtung des Nachthimmels die Entwicklung unserer Kenntnis vom Standort des Menschen im Weltall und der Milchstraße geprägt hat. Dabei spannt er einen weiten Bogen von der ersten Aufzeichnung einer Galaxie in einem Sternverzeichnis durch den persischen Astronomen Al-Sufi bis hin zur Erstellung moderner Galaxienkataloge und Studien zur Dunklen Materie. Das zweite Kapitel beschreibt in allgemeiner Form unser theoretisches Verständnis der Astrophysik. Dabei kommen der Aufbau und das Altern der Sterne zur Sprache, die kosmologischen Modelle, das frühe inflationäre Universum und die allgegenwärtige kosmische Hintergrundstrahlung. Kapitel 3 und 4 behandeln die Bildung von Stern- und Planetensystemen, und die Voraussetzungen der Entstehung von Leben aus den organischen Bausteinen der interstellaren Materie. Diese Fragestellungen gehören erst seit der Entwicklung moderner Beobachtungsinstrumente zur aktuellen Forschung der Astrophysik. Das Schlusskapitel stellt die fundamentalen Fragen, die den Laien und den Fachmann gleichermaßen in der Astronomie beschäftigen.

Das Buch ist für Leser aller Alters- und Bildungsstufen sehr interessant. Der Autor bietet sehr kenntnisreich einen Einblick in die Forschung der modernen Astrophysik und belegt und unterhält mit vielen Details aus der Geschichte, wie wir dahin gekommen sind. Eine ausführlichere Beschreibung der sehr aktuellen Bilder und Diagramme wäre wünschenswert. Dennoch ist das Buch inhaltlich und mit den Illustrationen von P. Ritter sehr ansprechend konzipiert und verführt den Leser ins Reich der astronomischen Träume. Dieses Buch ist ein ideales Geschenk für alle Astronomiefans und die, die es noch werden wollen.
  • Quellen
Sterne und Weltraum 5/2003

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