Direkt zum Inhalt

»Leben geht nur vorwärts«: Regenschauer annehmen und nicht auf besseres Wetter warten

Psychologisieren wird dann zum Problem, wenn das Handeln aus dem Blick gerät. Gitta Jacob weist in ihrem Buch Wege zu einem konstruktiven Verstehen.
Herz, das mit dem Finger auf eine verregnete Autoscheibe gemalt wurde. Im Hintergrund ist verschwommen die Frau zu erkennen, die das Herz gemalt hat.

Was wäre, wenn wir uns statt auf unser inneres Kind auf die Übernahme von Eigenverantwortung konzentrieren würden? Gitta Jacob fordert uns in »Leben geht nur vorwärts« dazu auf, uns von der endlosen Selbstanalyse abzuwenden und das eigene Leben aktiv zu gestalten.

Die erfahrene Psychotherapeutin und Supervisorin bringt ihre langjährige Praxiserfahrung in ihr Buch ein. Sie betrachtet übermäßiges Psychologisieren und die leichtfertige Verwendung von Begriffen wie Trauma oder inneres Kind kritisch und betont die Wichtigkeit, Erkenntnisse aus Reflexionsprozessen nicht nur hinzunehmen, sondern sie aktiv für Veränderungen zu nutzen.

Verstehen, um zu handeln

Im ersten Teil erklärt Jacob, warum es nicht ausreicht, Ursachen für Probleme in der Vergangenheit oder bei anderen zu suchen, und weshalb es wichtig ist, Herausforderungen anzunehmen. Wie das gelingt, erläutert die Autorin im zweiten Teil mit Hilfe praktischer Tipps, die etwa die Bedeutung körperlicher Gesundheit betonen oder Empfehlungen für mehr Bewegung, Schlaf und Tagesstruktur enthalten.

In Aufbau und Argumentation überzeugt das Buch durch seine Praxisnähe. Die Einladung, das Leben in die eigene Hand zu nehmen, ist ein Ansatz, der in der Literatur über das innere Kind selten so deutlich formuliert wird. Die direkte Ansprache und die leserfreundliche Ausstattung des Buchs schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre.

Gitta Jacobs Werk bietet nicht nur innovative Denkanstöße, sondern auch praktische Lebenshilfe für jeden, der bereit ist, sich den Regenschauern des Lebens zu stellen, anstatt auf besseres Wetter zu warten.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Sommerwärme für den Winter

Lässt sich die Wärme des Sommers im Winter nutzen? Ja: Man speichert sie im tiefen Untergrund und nutzt sie in der kalten Jahreszeit zum Heizen. Ein solcher Wärmespeicher sorgt bereits im Deutschen Bundestag für warme Büros. Doch Forscher planen schon weit ambitionierter.

Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigt Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Plauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln, oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.