Direkt zum Inhalt

»Mission zum Mars«: Spannende Weltraumreise zum Mitmachen

In einer fantasievollen Bilderwelt entfaltet sich das erzählende Kindersachbuch zu einer interaktiven und spannenden Weltraumreise mit Erkenntnisgewinn – nicht nur für kleine Marsfreunde.

Noch ein Kinderbuch über den Roten Planeten? Wirklich? Die zahlreichen geplanten Marsmissionen von ESA, SpaceX und Airbus sorgen für großes Interesse an Weltraumthemen. Der Buchmarkt bedient den Trend mit einer Flut von Sachbüchern für alle Leserschichten. Mittlerweile müssen sich Verlage und Autoren aber schon etwas Besonderes einfallen lassen, um wahrgenommen zu werden. Ein interaktives Abenteuer für Grundschulkinder, das sich eine Astrophysikerin ausgedacht und bei deren Umsetzung sie mit der ESA kooperiert hat, ist da schon mal keine schlechte Idee.

Kleinen und großen Menschen die Faszination des Weltalls zu vermitteln und sie dabei mit solidem Grundwissen zu versorgen, das macht der britischen Wissenschaftskommunikatorin Sheila Kanani nach eigenem Bekunden mittlerweile deutlich mehr Spaß, als in der Weltraumforschung zu arbeiten. Das ist dem Kindersachbuch »Mission zum Mars« von der ersten Zeile an anzumerken.

Die Rahmenhandlung bildet eine spannende, fiktionale Abenteuergeschichte einer Weltraumreise. Dabei sind die Leser durch eine direkte Ansprache von Anfang an mit an Bord, als Crewmitglied der ersten paritätisch besetzten Marsmission. Auf dem Flug zum Roten Planeten – und wieder zurück – müssen sie über viele verantwortungsvolle Aufgaben nachdenken, Lösungen für Herausforderungen finden und wichtige Entscheidungen treffen. Es gilt, die Crew sicher zum Roten Planeten bringen, wo die Arbeit für die Expertinnen und Experten erst richtig losgeht: geeignete Landepunkte finden, Menschen und Material sicher unterbringen, mit dem Marsauto den Planeten erkunden, Proben sammeln. Und schließlich am Ende der Exkursion wieder den Rückweg antreten und heil auf der Erde landen.

Interaktive Elemente fordern zum Nachdenken und Hinterfragen heraus

Die fantasievollen, farbintensiven sowie sichtbar von psychedelischer Kunst inspirierten Illustrationen des Grafikdesignerduos »Adamastor« kreieren dafür eine wahrhaft »abgespacte« Welt. Die Bilder sind deutlich mehr als nur optisches Beiwerk, denn sie stiften die formatfüllende Szenerie für die Erzählung, in die Kananis Fakten, Zahlen und Hintergrundwissen einfließen. Mit Pfeilen und Linien herausgezoomte und erklärte Details, farblich hinterlegte Infokästchen sowie die kompakten, verständlich formulierten Textblöcke am Seitenanfang bringen die kleinen Marsfreunde – und natürlich auch die größeren – auf den wissenschaftlich korrekten Stand der Dinge rund um Weltraumreisen, Marsmissionen, Technik und Equipment. Auf je einer Doppelseite werden vielfältige Aspekte der Mission verhandelt. Dabei erfahren wir beispielsweise, wie ein Raumschiff aufgebaut ist, warum das Landen auf der Marsoberfläche so schwierig ist oder wie ein Marsauto ausgerüstet sein muss, um den starken Marswinden trotzen zu können.

Der eigentliche Clou des Buchs ist aber sein interaktiver Aspekt – denn an bestimmten Stellen der Erzählung werden die Leser zu Entscheidungsträgern. Zum Beispiel, wenn ein Problem auftaucht (»Du willst die Lande-Crew anfunken, da geht ein Alarm los. Was machst du?«) oder die Mission eine neue Wendung nehmen könnte (»Plötzlich siehst du in der Ferne etwas glitzern! Was jetzt?«). Bei Multiple-Choice-Fragen ist die passsende Antwort oder eine von mehreren Handlungsoptionen auszuwählen. Mit der (richtigen) Antwort springt man dann im Buch vor oder zurück, wo die Story dann entweder weitergeht oder Inhalte wiederholt werden, damit die Leser doch noch zur richtigen Lösung finden.

Das macht beim Lesen nicht nur Spaß, die durchaus auch mal kniffligen Fragen fordern auch zum kritischen Hinterfragen und lösungsorientierten Denken heraus. Sheila Kananis unterhaltsame Mischung aus Wissen, Spannung und Rätseln ist damit auch – wie schon erwähnt – für Erwachsene eine Bereicherung, die Kinder bei der Lektüre begleiten und sicher auch an der einen und anderen Stelle ins Grübeln kommen.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Gibt es Gott, Heino Falcke?

Gibt es Gott? Der Astrophysiker Heino Falcke sagt ja – und erklärt im Interview, warum Naturgesetze für ihn »Schöpfungsworte« sind. Außerdem: Vogelgrippe bei Katzen, die erste namentlich bekannte Autorin der Weltgeschichte und die Suche nach dem Wrack von MH370. Das und mehr in »Die Woche«.

Spektrum - Die Woche – Invasive Arten auf den Teller!

Spektrum - Die Woche – Die Schattenseiten der Tradwives

Warum wird die Hausfrau von gestern zum Trend von heute? Wir blicken auf die Schattenseiten nostalgischer Rollenbilder und wie vermeintlich positive Eigenschaften alte Machtgefälle festigen. Außerdem in »Die Woche«: Kollektive Intelligenz bei Robotern, die Renaturierung der Donauauen und mehr.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.