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Gefährlicher Hochmut

Der US-Präsident war nicht der Anstoß, dieses Sachbuch zu verfassen, betont die Münchner Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki, die zahlreiche Werke zu Narzissmus, Kränkungen und Essstörungen geschrieben hat. Denn die Tendenz, dass Narzissmus auch bei Politik-Eliten salonfähig werde, zeichne sich bereits seit einiger Zeit weltweit ab. Das werde spätestens dann gefährlich, wenn egozentrische Autokraten ihren verletzten Stolz durch verbale und tatsächliche Gewalt abreagieren. Mit scharfem Blick verfolgt sie das Machtspiel auf der Weltbühne und deckt psychologische Prozesse auf, die narzisstischen Persönlichkeiten eine große Anhängerschaft bescheren. Sie macht vor allem das Bedürfnis nach einem starken Anführer dafür verantwortlich und die Projektionsfläche, die Populisten für unerfüllte Sehnsüchte bieten.

Die Mechanismen von Machthunger, Regression, Kränkung und narzisstischer Verführung erklärt die Autorin sowohl auf politischer als auch auf der Ebene von Paarbeziehungen. Das ist mitunter sehr erhellend. Wenn sie allerdings Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Gegenentwurf zum selbstverliebten Machtpolitiker lobt, klingt das sehr nach einer persönlichen Meinung und irritiert in einem Sachbuch. Ansonsten ist der Band fundiert recherchiert und bietet eine kluge Analyse aktueller Phänomene.

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