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Buchkritik zu »Qumran - Die Schriftrollen vom Toten Meer«

Vor allem in den 1990er-Jahren durchzogen immer wieder Meldungen die Medien, nach denen die Veröffentlichung der "geheimnisvollen" Schriftrollen aus Qumran von verschworenen Mächten ? darunter auch dem Vatikan ? behindert würde. Nach Erscheinen des vorliegenden Buches dürfte damit Schluss sein. Mit der nötigen kritischen Distanz berichtet es über die verwickelte und von politischen wie wissenschaftlichen Eifersüchteleien begleitete Geschichte der Bearbeitung und Publikation der Handschriften, die von vollständigen Texten bis zu kleinen und kleinsten Fragmenten ? insgesamt etwa 15 000 ? reichen.

Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den "Innenansichten der Schriftrollen", der Auswertung der Texte hinsichtlich ihrer Aussagefähigkeit für die Entwicklung des frühen Judentums, aber auch für die Frühzeit des christlichen Glaubens. Dabei scheuen die Autoren nicht davor zurück, offene Fragen als solche zu benennen und widerstreitende Theorien einander gegenüber zu stellen.

Wer zunächst vor dem etwas kleinteilig geratenen Schriftbild zurückschrecken mag, stößt beim Lesen jedoch auf einnehmend klare und verständlich geschriebene Texte, die durch zahlreiche Verzeichnisse, Übersichten und Karten ergänzt werden. Das reiche Abbildungsmaterial ist ausgezeichnet und wurde abwechslungsreich ins Layout eingebunden.

Im selben Jahr wie das englische Original erschienen, besitzt das Buch zudem die notwendige Aktualität, damit auch deutsche Leser nahe am Puls der gegenwärtigen Qumran-Forschung bleiben und an einem spannenden Kapitel der Altertumskunde teilnehmen können.

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  • Quellen
Archäologie in Deutschland 3/2003

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