Buchkritik zu »The Math of Money«
Nein, es geht nicht um konkrete Anlageempfehlungen. Der emeritierte New Yorker Mathematikprofessor Morton Davis beschreibt eine abstrakte Welt, die zwar so unangenehme Dinge enthält wie Inflation, Zinsen und Totalverlust von Aktien, aber nicht so lästige Kleinigkeiten wie Steuern und Bankprovisionen, die das Bild nur komplizierter machen. Genau das aber macht das Buch auch für den Leser außerhalb des amerikanischen Bank- und Steuersystems hilfreich. Morton bringt, unter sehr mäßigem Gebrauch von Formeln, allgemeine, gleichwohl gelegentlich überraschende Wahrheiten über Spekulation, den Wert von Rentenpapieren, Verzinsung – aus der Perspektive des Geldanlegers wie des Kreditnehmers –, die Rettung des Ersparten vor der Inflation und zum Schluss ein wenig Spieltheorie. Ein Rezept zum sicheren Reichwerden steht nicht in dem Buch, aber die Widerlegung solcher Rezepte sehr wohl. So zerpflückt Davis sorgfältig die angeblich todsicheren Systeme, in der Spielbank stets zu gewinnen. Und wer sich über die Rückzahlung einer langfristigen Hypothek Gedanken macht, kann jedenfalls nützliche grundsätzliche Überlegungen aus dem Buch ziehen.
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