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Kompass fürs Firmament

Der (klare) Nachthimmel ist ein faszinierender Anblick. Das hauchzarte Band der Milchstraße umspannt das Firmament in weitem Bogen von Horizont zu Horizont. Rund 3000 Sterne sehen wir von der Erde aus mit bloßem Auge. Jeder von ihnen hat seinen festen Platz auf den Karten der Astronomen, etliche gehören zu einem Sternbild. Am Himmel über Mitteleuropa kann man etwa 60 solcher Konstellationen sehen.

Orientierung in die Sternenlandschaft bringt Journalist Helmut Hornung in seinem Buch "Wunderbarer Sternenhimmel". Ausführlich und anhand von Skizzen erklärt er zunächst, welche Konstellationen man in welcher Jahreszeit am Himmel über der Nordhalbkugel sieht. Ob Stier, Jungfrau oder Walfisch – zu jedem Sternbild liefert der Autor eine Erzählung aus der Mythologie. Damit ausgerüstet, kann man sich an einem lauen Sommerabend gemütlich auf eine Hügelkuppe setzen, den Blick nach oben schweifen lassen und in dem Buch nachlesen, was es mit den Namen der Sternzeichen auf sich hat.

Im zweiten Teil des Werks umreißt Hornung verständlich und kurzweilig die Erforschung des Universums. Ausgehend von den naturwissenschaftlichen Grundlagen erzählt er von den ersten Sternbeobachtungen und von Pioniertaten früherer Astronomen bis hin zur heutigen Erkundung des Weltalls mit moderner Technik.

Tauchfahrt auf Europa

Auch unsere Nachbarn in unserem Sonnensystem stellt Hornung vor und weiß viel Spannendes über sie zu berichten. Unter anderem erzählt er vom Jupitermond Europa. Der ist von einer Eiskruste überzogen, und Forscher rätseln: Gibt es darunter einen Ozean, in dem sich möglicherweise sogar Lebewesen tummeln? Niemand weiß es, aber bei der amerikanischen Weltraumbehörde NASA laufen schon Planungen für eine Sonde, die auf Europa landen, sich durchs Eis bohren und auf Erkundungstauchfahrt gehen soll.

Am Ende des Buchs gibt der Autor hilfreiche Tipps, wie man als Anfänger den Sternhimmel erkunden kann. Schon mit bloßem Auge und einfachen Sternenkarten gewinnt man schnell Orientierung am Firmament, schreibt Hornung. Als Vorbild verweist er auf Nikolaus Kopernikus (1473-1543), den Begründer des heliozentrischen Weltbildes. Dieser hatte für seine Beobachtungen ebenfalls keine optischen Hilfsmittel zur Verfügung: Das Fernrohr wurde erst nach seinem Tod erfunden.

Nachdem man mit dem unbewaffneten Auge geübt habe, solle man ein Fernglas zur Hand nehmen, rät der Autor. Und wolle man noch tiefer in die Materie einsteigen, könne man auch die Anschaffung eines Teleskops überlegen. Daran anschließend gibt Hornung ein paar Tipps für den Fernrohrkauf und rundet das Buch mit einem Verzeichnis der wichtigsten Sternbilder am nördlichen Himmel ab.

Hornungs Werk bietet ein breites Spektrum kompakter Informationen und kann all jene bereichern, die sich für den Nachthimmel und den Kosmos interessieren. Es richtet sich allerdings klar an Einsteiger. Leser mit vielen Vorkenntnissen und erfahrene Hobbyastronomen können dem Werk nur wenig Neues entnehmen.

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