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»Wunderwerk Erde«: Das Universum, die Erde und der ganze Rest

Der Geowissenschaftler Christian Klepp zeichnet in einem mit viel Liebe zu seinem Fach geschriebenen Buch die Entstehungsgeschichte der Erde nach. Die Inhalte sind zwar nicht neu, der Funke der Begeisterung für das Lehrbuchwissen springt aber dank der gelungenen Erzählstruktur und der hervorragenden Naturfotografie über.
Bild von der sechseckigen Felsformation Giant's Causeway in Irland

In Douglas Adams' Roman »Per Anhalter durch die Galaxis« lautet die von einem Supercomputer errechnete Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest: 42. Viel kleiner ist die Thematik, der sich der Geowissenschaftler Christian Klepp annimmt, auch kaum: Man kann sie grob beschreiben als die Frage nach dem Universum, der Erde und dem ganzen Rest. Auf 350 Seiten beschreibt er, beginnend mit dem Urknall, die Entstehung der Erde sowie ihre Entwicklung durch alle Erdzeitalter und schließt sein Buch mit einer Beschreibung des Klimasystems und des gegenwärtigen Klimawandels.

Der ganz große Bogen

Klepp gliedert sein Buch in elf Kapitel. Am Anfang steht die Entstehung der ersten Atome, es folgen die Zusammenballung der Erde aus Sternenstaub, die Plattentektonik und schließlich der Einfluss des Menschen auf das Erdsystem im Anthropozän – er spannt also den ganz großen Bogen. Mit großer Emphase und Begeisterung beschreibt er die bewegte Geschichte unseres Planeten und veranschaulicht die zu Grunde liegenden Prozesse anhand typischer Lokalitäten, an denen sich diese betrachten lassen – ergänzt durch professionelle Fotografien, buchstäblich von den Bergen bis zum Meer.

Thematisch folgt Klepps Buch damit einem Lehrbuch der Geologie mit einer kurzen Erweiterung um grundlegende meteorologische Aspekte. Das ist strukturell absolut stimmig, bedeutet aber zugleich, dass die beschriebenen Prozesse nichts grundsätzlich Neues sind oder nicht auch an anderer Stelle nachzulesen wären – gleichwohl nicht immer so allgemein verständlich aufbereitet wie im vorliegenden Buch.

Damit stellt sich die Frage, für wen sich die Lektüre lohnt. Zur Probe kann man sich fragen: »Wann und wie sind Erde und Mond entstanden?«, »Was treibt die Plattentektonik an?« oder »Woraus resultiert der Treibhauseffekt?«. Jene, die das bereits beantworten können, werden in Klepps Buch vermutlich nicht allzu viel lernen – was nicht bedeutet, dass es nicht durchaus Spaß macht, sich die fachlichen Hintergründe noch einmal zu vergegenwärtigen und sich von der Begeisterung des Autors anstecken zu lassen. Für alle anderen bietet das Buch einen sehr lebendigen Einblick in die faszinierende Entstehungsgeschichte und Funktionsweise unseres Planeten.

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