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Geglücktes Täuschungsmanöver

"Was zögert ihr denn noch, meine Freunde?", rief der römische Senator Lucius Tillius Cimber und zückte seinen Dolch. Cimber, Cassius und Brutus stießen mit 17 namentlich bekannten Mitverschwörern dem legendären Staatsmann und Feldherrn Gaius Julius Cäsar Dolche zwischen die Rippen und versetzten ihm einen Hieb quer über das Gesicht. Durchbohrt von 23 Stichen brach er schließlich zusammen und erkannte Brutus unter seinen Mördern. Überrascht soll er gefragt haben: "Auch du, mein Sohn?" Die lange geplante Ermordung war geglückt.

Jedes Kind kennt den Diktator aus Asterix und Obelix, jeder Schüler hört im Geschichtsunterricht von ihm, und unzählige Autoren beschrieben die Szene seiner Ermordung in mehr oder weniger glaubwürdigen Varianten. Der Althistoriker Martin Held rollt den Fall wieder auf. Schon der Buchtitel kommt als Nachrichtenschlagzeile daher, und auch das Layout täuscht vor, die Geschichte um Cäsars Tod lediglich knapp zu berichten. Inhaltlich handelt es sich bei dem Buch aber keineswegs um eine verkürzte Darstellung - ganz im Gegenteil: Held berichtet in gut recherchierten, leicht verständlichen und inhaltsreichen Erzählungen vom Leben, Wirken und Tod des römischen Diktators. Sein Ende steht für den Untergang der 500 Jahre alten Republik und markiert die Entstehung des Imperium Romanum.

Helds Buch ist das erste einer Reihe namens "Wendepunkte der Geschichte", mit der der Verlag ein jüngeres Publikum erreichen will. Und da der Band nichts mit langatmigen Lehrbüchern über den römischen Staatsmann gemein hat, könnte das gelingen.

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  • Quellen
Epoc 2/2011

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