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Nomen est Omen

Wenn die lateinische Redewendung "Nomen est Omen" jemals auf den Titel eines Lehrbuchs anwendbar war, dann auf die zweite Auflage von "Chemie – einfach alles" von Peter Atkins und Loretta Jones. Und diese Redewendung gilt gleich in mehrerer Hinsicht: Das Buch ist sowohl in der Sprache sehr verständlich gehalten – eben "einfach" – und umfasst gleichzeitig einen sehr großen Bereich der Chemie – "alles" eben.

Peter Atkins, angesehener Professor für physikalische Chemie aus Oxford, gehört zu den Wissenschaftlern, die sich neben einem guten Namen in der Forschung auch einen hervorragenden Ruf als Autor von erfolgreichen und empfehlenswerten Lehrbüchern erarbeitet haben. Was er hier wieder belegt: Das besprochene Werk beinhaltet auf knapp 1000 Seiten (das sind ebenso wie in der ersten Auflage wieder mehr als fünf Kilogramm Buch!) nahezu die ganze Schulchemie und das Wissen, das von Nebenfachstudenten in anorganischer und allgemeiner Chemie erwartet wird.

Aufgeteilt ist der Stoff in einen vorgelagerten Abschnitt über die chemischen Grundlagen wie Atombau, chemische Bindung, Redox-Gleichung oder Säure-Basen-Chemie. Daran schließen sich 19 Kapiteln an, in denen es über das chemische Gleichgewicht, die Elektrochemie, die Chemie der Kohlenwasserstoffe und mehr geht. Das einzige Themengebiet, das zur vollständigen Abdeckung des ganzen Schulstoffes vielleicht fehlt, ist die Biochemie, die heute in den Leistungskursen Chemie und Biologie bereits angesprochen wird. Eventuell kann das in einer 3. Auflage ergänzt werden.

Das Lehrbuch "Chemie – einfach alles" kann trotzdem uneingeschränkt Studenten mit dem Nebenfach Chemie empfohlen werden. Ebenso wie Schülern jeglicher Richtungen, die mehr wissen und verstehen wollen, als in ihrem Schulbuch steht und auch all denen, die sich einfach allgemein für Chemie interessieren. Der Preis muss als absolut angemessen angesehen werden, wenn man die Stofffülle, die Qualität und die zeitgemäße Aufmachung des Buches betrachtet.

Die gelungene Anpassung der Aufmachung (Lay-out, Bebilderung etc.) an die neuen Möglichkeiten und heutige Standards ist sicher der gravierenste Unterschied, der zwischen der ersten und der zweiten Auflage auffällt. Zusätzlich ist die jetzt erschienene zweite Auflage um mehr als einen Zentimeter niedriger. Außer dem Umstand, dass "Chemie – einfach alles" nun etwas besser in den Bücherschrank passen könnte, hat es dem Umfang wirklich nicht geschadet, denn zum Ausgleich ist sie einen halben Zentimeter dicker.

Dass die beiden Autoren wirklich eine vollständig überarbeitete Auflage erstellt und nicht nur das Layout farbiger gestaltet und die Molekülbildchen mit aktueller Software erstellt haben, sieht man ganz deutlich an der Veränderung der Exkurse und Kästen. So sind einige durchaus interessanten Themen – etwa die Chemie von Swimmingpools – verschwunden und andere, modernere und aktuellere Inhalte – wie beispielsweise SQUID aus Messverfahren neu hinzugekommen.

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