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Tagebuch einer Autistin

Oh Schreck – auf der Bank, wo wir immer Eis essen, sitzt schon jemand! Für Coline ist ein solcher Routinebruch eine Katastrophe, denn sie hat das "Asperger- Syndrom", eine Sonderform von Autismus. Die fiktive Tagebuchschreiberin schildert, wie sie ihre Grundschulzeit, Pubertät und Berufswahl erlebt hat.

Autorin Nicole Schuster, die selbst an Asperger leidet, beschreibt anschaulich, warum autistische Menschen ungeschriebene Gesetze im alltäglichen Miteinander erst mühsam erlernen müssen wie die Grammatik einer Fremdsprache. Nach jedem Eintrag erklärt die Psychologin Melanie Matzies die gesellschaftlichen Gepflogenheiten genauer – etwa, dass man sich für ein Geschenk sogar dann bedankt, wenn es einem nicht besonders gefällt.

Die Autorinnen richten sich auch an Kinder mit Asperger-Syndrom. Doch dazu sind einige Tagebucheinträge etwas zu lang geraten, und sie thematisieren oft zu viele Probleme auf einmal. Außerdem erwecken sie zuweilen den Eindruck, die Betroffenen seien dümmer oder tollpatschiger als andere Kinder. Aber vieles, was Coline erlebt, erfahren Gleichaltrige ähnlich – nur quält es sie weniger, oder sie passen sich klagloser an. Für einen Lehrer oder Betreuer, der mit autistischen Kindern zu tun hat, ist das Buch jedoch eine große Hilfe.

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  • Quellen
Gehirn und Geist 9/2009

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