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Aufgeopfert

Menschen in helfenden Berufen beantworten die Frage, warum sie gerade Arzt, Therapeut oder Sozialarbeiter wurden, häufig mit "Ich will etwas Sinnvolles tun!". Wolfgang Schmidbauer, selbst Psychoanalytiker, sieht hinter dieser Berufswahl jedoch noch andere Beweggründe: "Menschen (werden) manchmal deshalb Helfer, weil es ihnen so schwer fällt, sich helfen zu lassen."

Schmidbauers erstes Buch "Die hilflosen Helfer" erschien 1977. Bis heute ließ ihn das Thema nicht los: Immer wieder führte er Studien durch und diskutierte seine Thesen. Das neueste Taschenbuch fasst nun 30 Jahre Arbeit zusammen und präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse zum "Helfersyndrom". Dahinter verberge sich oft ein Rückkopplungsprozess: "Der Helfer nimmt eine Chance war, sein narzisstisches Defizit durch Leistung auszugleichen, und bildet die dazu notwendigen inneren Strukturen durch die Identifizierung mit der idealen Mutter, dem idealen Vater, der ihm während der Kindheit mangelte."

Schmidbauers Buch ist flüssig geschrieben und hangelt sich leserfreundlich von Praxisbeispiel zu Praxisbeispiel. Es empfiehlt sich so als nützliche Lektüre für Helfer und alle, die es werden wollen.

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  • Quellen
Gehirn und Geist 04/2007

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