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Der Superorganismus

Wer es bislang geschafft hat, sich der Faszination sozialer Insekten zu entziehen und es vorzieht, Ameisen, Wespen und Termiten auch weiterhin ausschließlich als Störenfriede beim Picknick, stechgierige Untiere oder zwielichtige Holzschädlinge zu betrachten, der sei vor diesem Buch gewarnt. Wie bereits die früheren Werke des erfolgreichen Wissenschaftlerteams Hölldobler/Wilson birgt auch ihr neuestes Buch "Der Superorganismus" das Potenzial, Leserinnen und Leser mit der Begeisterung für die außergewöhnlichen Leistungen und die Vielfältigkeit sozialer Insekten anzustecken.

Trotz der zwischen Einzeltieren auftretenden Konflikte wirken Insektenstaaten nach außen als harmonisches Ganzes, als "Superorganismus". Das Buch erläutert, welche genetischen und ökologischen Grundlagen die Entstehung solcher Staaten begünstigen. Die Ausführungen sind immer dort besonders überzeugend, wo sie das Verhalten und die Erscheinungsformen sozialer Insekten farbenprächtig beschreiben. Für Spezialisten ist "Der Superorganismus" eine Fundgrube für teils vergessene, teils hochaktuelle Details, für Laien ein brillant bebilderter, gut lesbarer Einstieg in die Welt sozialer Insekten. Schade nur, dass in der deutschen Übersetzung die sprachliche Eleganz des englischen Originals streckenweise verloren gegangen ist und sich neben ungelenken Formulierungen hin und wieder auch fehlerhafte Begriffe und Artnamen eingeschlichen haben.

Nichtsdestotrotz: "Der Superorganismus" ist einen zentralen Platz im Bücherregal neben "The Ants" und "The Insect Societies" wert, sei es im Original oder in der Übersetzung.

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  • Quellen
BIOspektrum 3/2010

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