Die Große Mauer
Kaum ein Bauwerk der Welt ist so aufgeladen mit
Legenden wie die Große Mauer Chinas, die einst über
eine Strecke von 6000 Kilometern den Norden des
Landes gegen kriegerische Reiternomaden abriegelte.
Schon der Name ist ein Mythos, denn "groß" nannten
das Bollwerk erst Dokumente der Ming-Dynastie im
16. Jahrhundert; das ursprüngliche "Changcheng" bedeutete
lediglich "lang". Populär aber machten erst Jesuiten-
Missionare den Namen "Große Mauer" im 17. Jahrhundert – um Unterstützung heischend schmeichelten
sie damit dem Kaiser.
Die britische Historikerin Julia Lovell, die in Cambridge chinesische Geschichte und Literatur lehrt, führt in ihrer eindrucksvollen Studie über die dreitausendjährige Geschichte der Verteidigungsanlage Legenden auf historische Wahrheiten zurück. Fast schon nebenbei erzählt sie auch die wechselvolle Geschichte der chinesischen Dynastien. Nicht der erste Kaiser Qin Shihuang (250 bis 210 v. Chr.), der das Reich einte, legte demnach die Fundamente Changchengs, vielmehr existierte schon im 7. Jahrhundert v. Chr. ein regelrechtes Netzwerk von Wällen aus gestampfter Erde zum Schutz gegen Invasoren.
Eine Mauer aus Ziegelsteinen, befestigt mit Wachtürmen, entstand erst unter den Ming – und das Bollwerk wurde "groß". Doch dieses Meisterwerk der Architektur schützte den Kaiser nicht, 1644 griffen die Mandschus nach der Macht. Dennoch wurde die Mauer zum Symbol eines großen Volkes mit großer Geschichte und ebensolcher Zukunft verklärt. Dazu gehört auch, dass Neil Armstrong 1969 behauptete, er habe vom Mond aus die Große Mauer erspäht. Tatsächlich hatte er eine Wolkenformation mit dem legendären Bauwerk verwechselt.
Die britische Historikerin Julia Lovell, die in Cambridge chinesische Geschichte und Literatur lehrt, führt in ihrer eindrucksvollen Studie über die dreitausendjährige Geschichte der Verteidigungsanlage Legenden auf historische Wahrheiten zurück. Fast schon nebenbei erzählt sie auch die wechselvolle Geschichte der chinesischen Dynastien. Nicht der erste Kaiser Qin Shihuang (250 bis 210 v. Chr.), der das Reich einte, legte demnach die Fundamente Changchengs, vielmehr existierte schon im 7. Jahrhundert v. Chr. ein regelrechtes Netzwerk von Wällen aus gestampfter Erde zum Schutz gegen Invasoren.
Eine Mauer aus Ziegelsteinen, befestigt mit Wachtürmen, entstand erst unter den Ming – und das Bollwerk wurde "groß". Doch dieses Meisterwerk der Architektur schützte den Kaiser nicht, 1644 griffen die Mandschus nach der Macht. Dennoch wurde die Mauer zum Symbol eines großen Volkes mit großer Geschichte und ebensolcher Zukunft verklärt. Dazu gehört auch, dass Neil Armstrong 1969 behauptete, er habe vom Mond aus die Große Mauer erspäht. Tatsächlich hatte er eine Wolkenformation mit dem legendären Bauwerk verwechselt.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben