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Orientierung in Sachen Römertum

Keine Frage, die Römer haben Konjunktur. Legion sind nicht nur die zu diesem Kulturvolk erschienenen Bücher, sondern auch landauf, landab stattfindende Ausstellungen. Ein Ende ist nicht in Sicht, zumal sich 2009 die legendäre Varusschlacht zum 2000. Mal jährt.

Angesichts einer erdrückenden Fülle von Informationen, die auf Betrachter und Leser einströmen, ist es überaus hilfreich, dass der Provinzialarchäologe Andreas Thiel nun eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme der überlieferten Fakten vornimmt und diese − wo nötig − auch einer Neubewertung unterzieht.

Kenntnisreich im Detail, aber niemals den Blick für das Ganze verlierend, beschreibt der Autor, wie die Weltmacht Rom kurz vor der Zeitenwende ihren Einflussbereich nördlich der Alpen ausdehnte. Allmählich fasste sie in den linksrheinischen Gebieten von Basel bis zur Nordsee Fuß, anfangs noch mittels Lanze und Schwert, später dann mit Hilfe wesentlich subtilerer Argumente – den Errungenschaften der römischen Zivilisation.

Was in wissenschaftlichen Abhandlungen für Laien oft zu fachspezifisch, in reich bebilderten Ausstellungskatalogen mitunter zu oberflächlich daherkommt, findet sich bei Thiel anschaulich aufbereitet und gut nachvollziehbar in den jeweiligen historischen Kontext eingebettet. Dies ist nicht zuletzt dem aktuellen Bildmaterial, aufschlussreichen Rekonstruktionszeichnungen, Computeranimationen und Karten zu verdanken.

Wer Thiels Buch gelesen hat, darf mit Fug und Recht von sich behaupten, über 500 Jahre Römerzeit in Deutschland bestens im Bilde zu sein.

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  • Quellen
epoc 6/2008

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