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Kein Garten ohne Bäume

Das Buch "Gehölze von A-Z" vom Gartenfachmann und -autor Andreas Bärtels ist – trotz der fast 300 Seiten – ein insgesamt recht handliches Nachschlagewerk mit über 800 Abbildungen. Beschrieben werden über 1500 Gehölzarten und -sorten, wobei oberster Sinn und Zweck des Bands ist, einen Überblick über die Fülle an angebotenen Gehölzarten und -Sorten zu geben. Damit soll es dem Hobbygärtner ermöglicht werden, den richtigen Baum oder Strauch für eine bestimmte Gartensituation auszuwählen, um so möglichst viele Jahre Freude an Büschen, Bäumen, Bodendeckern und Kletterpflanzen zu haben.

Einleitend beschäftigt sich der Band mit Fragen der Gartengestaltung: Welcher Strauch passt wohin, welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es? Beispiele zeigen, wie sich mit Bäumen und Sträuchern einzelne Gartenbereiche gestalten lassen, und professionelle Tipps zu Wuchs, Pflanzung, Pflege, Schnitt und Vermehrung ergänzen das Werk. Angenehm ist, dass der allgemeine Aspekt in dem Buch, verfasst von Dorothea Haag, kurz und prägnant gehalten ist. Der Garten als vielfältiger Lebensbereich mit Räumen, Rhythmen, Farben und wechselnden Stimmungen, das Zusammenwirken von Stauden und Gehölzen, die Interaktion mit Architektur und Hintergrund finden auf knapp 40 Seiten Platz.

"Mit Gehölzen gestalten" heißt das erste Kapitel. Es geht dabei um Gehölze im Hausgarten – ihre Veränderlichkeit im Laufe der Jahreszeiten, die Möglichkeit, mit ihnen Räume zu modellieren und die Rolle einzelner Standortfaktoren. Konkreter wird es bei den Verwendungsmöglichkeiten, wo Situationen wie Gehölze an Sitzplätzen, an Mauern, am Wasser oder in Vorgärten und Pflanzgefäßen angesprochen werden. Dazu wird in farblich unterlegten Kästen auf besonders geeignete Arten und Sorten hingewiesen. Wie man mit Gehölzen Gartenbilder komponiert, ist ein anderer Aspekt, bei dem Wuchseigenschaften und -formen, Schattenwirkung, Wurzeln, Größe, Blatt- und Nadelfärbung eine Rolle spielen.

Bodenvorbereitung und Pflanzung inklusive konkreter Tipps, lautet ein weiteres Zentralthema. Die Pflege der Gehölze von der Pflanzung und nötigen Bodenvorbereitungen bis zu artgerechten Schnitt- und sonstigen Pflegemaßnahmen sowie Bodenpflege, Düngung und Bewässerung werden behandelt. Besonders sinnvoll ist das ausführliche Kapitel über die Technik des Gehölzschnitts anhand von Schemazeichnungen und nach Schnittgruppen sortiert.

Der Hauptteil des Buches, die "Gartengehölze von A bis Z", gliedert sich in Laub- und Nadelgehölze. Die Gartengehölze werden alphabetisch nach ihren wissenschaftlichen Namen beschrieben; die deutschen Bezeichnungen müssen leider im Register nachgeschlagen werden. Hauptauswahlkriterium für die Arten und Sorten waren Garten- beziehungsweise Schmuckwert (Wuchs, Laub, Blüten, Früchte), attraktive Einsatzmöglichkeiten, Wüchsigkeit und Robustheit sowie ausreichende Frosthärte in Bezug auf mitteleuropäische Klimabedingungen, unkomplizierte Pflege und leichte Erhältlichkeit. Dabei wurden neben einheimischen auch fremdländische Arten einbezogen, langjährig bewährte Sorten ebenso wie neu eingeführte. Großbaumarten blieben außen vor, da sie die Dimensionen unserer Hausgärten sprengen würden.

Im Einzelnen beschrieben und illustriert werden die morphologischen Eigenschaften (Aussehen), die wichtigsten Verwendungsbereiche, Standort (Licht, Bodenfeuchtigkeit, -art), Pflege (auch bestimmte Bedürfnisse wie Winterschutz oder Bewässerung), Schnitt und Vermehrung. 1300 Laubbäume, Ziersträucher und Kletterpflanzen werden besprochen. Hilfreich sind die farbig hervorgehobenen Kästen mit empfehlenswerten Sorten, die als Basis für die Einkaufsliste dienen können, oder Besonderheiten wie Clematissterben, Gestaltungshinweise oder Bambusblüte betonen.

Die Beschreibung von über 200 Nadelbaumarten, ihrer Ansprüche, Verwendungsmöglichkeiten etc. führt vor Augen, dass es auch Tannen oder Fichten für kleinere Gärten gibt, welch unglaubliche Vielfalt an Sorten bei Zypresse, Wacholder, Kiefer, Eibe oder Thuja zu finden sind, und wie vielfältig die Verwendungsmöglichkeiten der in letzter Zeit etwas in Verruf geratenen Nadelgehölze sind. Der abschließende Service-Teil enthält nicht nur eine Adressliste mit Baumschulen, sondern auch weiterführende Literatur und ein Register.

Insgesamt handelt es sich um ein höchst informatives, einfach zu lesendes und dank der Hervorhebungen, Schemazeichnungen und Sortentabellen auch leicht zu handhabendes Buch mit hohem Praxiswert. Die Bilder sind leider oft etwas klein, das Sortiment nach wissenschaftlichen Namen mag den ein oder anderen stören, aber ansonsten handelt es sich um ein Muss für alle Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber.

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