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Wie die Medien Gewalt fördern

Wer in den USA aufgewachsen und heute 18 Jahre alt ist, hat im Durchschnitt 25 000 Stunden vor dem Fernseher verbracht. Dabei hat er im Schnitt 32 000 Morde und 200 000 Gewalttaten gesehen, von denen etwa 70 Prozent ungestraft blieben. Das hinterlasse dauerhaft Spuren im Gehirn und programmiere es darauf, aggressiv zu reagieren, so der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer. In einem halbstündigen Radiovortrag stellt er eine Reihe provokanter Thesen auf. Vieles deute etwa darauf hin, dass die Aggressivität infolge des Medienkonsums steige. So zeigten 80 Prozent aller deutschen TV-Sendungen Gewalt, und Computerspiele, bei denen der Spieler möglichst viele Gegner erledigen muss, trügen dazu bei, einen Amoklauf "einzuüben".

Der Hirnforscher beruft sich immer wieder auf empirische Studien, doch man erfährt nicht, wer sie wann und wo durchgeführt hat. Wer es genauer wissen will, sollte wissenschaftliche Bücher zum Thema lesen. Auf der vorliegenden CD wäre zwar noch Platz für eine detailliertere Darstellung gewesen. Stattdessen hat der Verlag einen weiteren Vortrag von Spitzer dazugemischt, in dem dieser über Informationsverarbeitung im Gehirn referiert – ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema.

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  • Quellen
Gehirn und Geist 11/2009

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