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Unprätentiös und genial

Leben, einfach nur Leben: So schlicht und groß wie das Thema ist der Blick, den Lennart Nilsson in seinem neuesten Bildband auf das Leben wirft. Der schwedische Wissenschaftsfotograf zeigt faszinierende Makroaufnahmen menschlicher Organe, feinster Muskelfasern oder einzelner Zellen; er macht Sars- und HI-Viren bei der Arbeit sichtbar. Vor allem aber lässt er den Betrachter teilhaben an der heimlichen Sensation, wenn das Wunderwerk Mensch zu leben beginnt.

Für seine spektakulären Aufnahmen des menschlichen Körpers ist Nilsson berühmt. Als er 1965 im amerikanischen Magazin "Life" die ersten Fotos eines Embryos im Mutterleib präsentierte, verkaufte sich das Heft acht Millionen Mal. Sein Bildband "Ein Kind entsteht" erschien kurze Zeit später, hat weltweit Millionenauflagen erreicht und avancierte schnell zum Klassiker.

Immer genauere und immer frühere Bilder vom Beginn des Lebens gelangen ihm mit seiner elektronenmikroskopischen Kamera, stille und ausdrucksstarke Aufnahmen, die mit wissenschaftlich exaktem und dabei künstlerisch behutsamem, fast zärtlichem Blick die Embryonalentwicklung einfangen: vom ersten Aufeinandertreffen von Ei und Spermium über eine Art Tagebuch der Organreifung bis zum fertigen Menschlein kurz vor der Geburt. "Leben" fasst seine schönsten Bilder zusammen und dürfte so etwas wie das Vermächtnis des preisgekrönten Grandseigneurs der Wissenschaftsfotografie werden.

In dem angehängten Essay "Lennart und Leonardo" wird sogar der Bogen von dem Universalgenie der Renaissance zu dem mittlerweile 85-jährigen Nilsson gespannt, der übrigens derzeit an einer weiteren Dokumentation des Zellaufbaus arbeitet.

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