Auch wenn der ganz große Linux-Hype vorbei ist, so bleibt doch das Interesse am freien Betriebssystem Linux ungebrochen. Dem trägt Richard Petersen Rechnung, indem er einen „Rundumschlag“ wagt, der die bekanntesten Interpretersprachen unter Linux einschließt. Sein Buch gliedert sich in drei Teile: Shell-Programmierung (Bash, Tcsh), Höhere Sprachen (Perl, GAWK, Tcl/Tk) und GUI-Programmierung (KDE, GNOME) und wendet sich an Programmieranfänger – an Linux-Administratoren ebenso wie an Hobby-Entwickler.Jeder Teil, sogar jedes einzelne Kapitel, ist in sich geschlossen und kann separat gelesen werden. Am Beginn eines jeden Kapitels bekommt der Leser einleitende Hintergrundinformation mit Verweisen auf WWW-Seiten für die weitere Dokumentation. Der vermittelte Stoff wird durch viele anschauliche und gut erklärte Beispiele ergänzt und die Lesbarkeit durch Syntaxhervorhebung unterstützt. So genannte „1-Minute-Drills“ geben dem Leser die Möglichkeit, sich selbst zu testen und gegebenenfalls die Antwort am Buchende nachzulesen.Zur Auflockerung wurden Teile des Stoffes in „Ask the Expert“-Kästen ausgelagert. Da es aber daneben noch weitere Infokästen gibt, wirken einige Seiten überlagert und stark zerstückelt.Insgesamt gesehen, lässt sich das Buch dennoch gut lesen. Angenehm fällt auf, dass immer wieder die gleichen Programmieraufgaben mit der jeweils behandelten Sprache verwirklicht werden. Dieser didaktische Trick erhöht den Lerneffekt ebenso wie die Vergleichbarkeit der behandelten Sprachen. Jedes Kapitel wird durch „Mastery Checks“ abgeschlossen, deren Lösungen am Ende des Buches angegeben sind. Ein eventuelles Nachlesen wird durch den ausführlichen Index erleichtert.Der Versuch, sieben verschiedene Interpretersprachen auf nicht mal 430 Seiten zu erklären, ist gewagt. Trotz des guten Ansatzes bleiben einige wichtige Details (im Alltag notwendige Syntax) auf der Strecke und es treten sogar fachliche Fehler auf. Dies lässt den Preis von ca. 40 Euro nicht angemessen erscheinen.