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Erfolgreich gegen den Tod

Am 29. April 1876 ist der Arzt Robert Koch mit Kutsche und Bahn auf dem Weg nach Breslau. Dort trifft er Kollegen, denen er die Resultate seiner jahrelangen Forschungsarbeiten über den Milzbranderreger vorstellt – eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte beginnt. Denn bis Mitte des 19. Jahrhunderts kannte man fast ausschließlich die von Würmern und Protozoen verursachten Infektionskrankheiten. Alle anderen Erkrankungen, von denen wir heute wissen, dass sie durch Infektionen zustande kommen, waren unbekannt. In Mitteleuropa waren Milzbrand, Diphtherie, Cholera und Tuberkulose für mehr als die Hälfte der Todesfälle verantwortlich.

Mit atemberaubender Geschwindigkeit entdeckten die Wissenschaftler Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich die Erreger dieser Infektionserkrankungen. Die Forscher entwickelten Behandlungsmethoden und es gelang ihnen schließlich, erste Impfstoffe zu entwickeln, mit denen man die Tollwut und auch die Diphtherie bekämpfen konnte. Es ging um Leben und Tod, und die Wissenschaftler retteten mit ihren Forschungsarbeiten Millionen von Menschen das Leben.

Die Erfolgsgeschichte dieses Wissenschaftstrios wird nun von Friedrich Hofmann in dem Buch "Tödliche Welten" spannend dargestellt. Hofmann ist Professor für Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz an der Universität Wuppertal und Vorsitzender der Ständigen Impfkommision (STIKO) der Bundesregierung am Robert-Koch Institut in Berlin.

Das Werk ist nicht im Stil eines Sachbuches geschrieben: Es geht nicht nur um die Frage, was entdeckt wurde, sondern auch, wie dies geschehen ist. Umgebung, Gefühle, Charaktere und Dialoge spielen eine wichtige Rolle bei der Darstellung. Das Buch erklärt nicht nur naturwissenschaftliche Zusammenhänge, sondern lässt den Leser teilhaben an den Erlebnissen und Empfindungen der Wissenschaftler. Man wird zurückversetzt in eine Zeit, in der es in der Forschung weitaus weniger Möglichkeiten gab als heutzutage. Trotz zahlreicher Rückschläge gaben die Wissenschaftler niemals auf. Ihrer Neugierde und Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass ihre Forschungsarbeiten letztendlich so erfolgreich waren.

Fazit: "Tödliche Welten" ist eine mitreißend geschriebene Erzählung zu einem angemessenen Preis. Der Leser nimmt teil an den Erlebnissen dreier Forscher, die schließlich für ihren erfolgreichen Kampf gegen Krankheit und Tod den Nobelpreis erhielten.

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