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In den Köpfen unserer engsten Freunde

Dieses Buch ist charmant – eine Autorin, die kompromisslos eine Lanze für den Hund bricht, zwischen der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Leitfragen tagebuchartige Geschichten aus dem Zusammenleben mit ihrer verstorbenen Lieblingshündin "Pumpernickel" einschiebt und den Text mit netten Zeichnungen aus eigener Hand ergänzt. Hunde würden dieses Buch lieben, denn es mäandert auf der Suche nach Erkenntnis, lässt Gedanken am Wegesrand zu, macht eine Verschnaufpause oder legt plötzlich an Tempo zu. Und "Was denkt der Hund?" eignet sich also daher auch für "Hundemenschen" mit Muse zum Lesen.

Alexandra Horowitz – Dozentin der Psychologie am Barnard College der Columbia University in New York und promovierte Kognitionswissenschaftlerin – arbeitet sich durch die Sinneswahrnehmungen des Hundes und die entsprechenden wissenschaftlichen Studien. Dabei schildert sie auch Versuchsabläufe nachvollziehbar und lässt es an Entdeckungen nicht fehlen, allerdings verliert sie manchmal auch den rote Faden.

"Was denkt der Hund" gibt den aktuellen Stand der Forschung wieder und beschreibt die Entwicklung hin zu unserer heutigen Sicht der Dinge in der Hundeverhaltensforschung. Ich wäre jedoch sehr neugierig gewesen, mehr über die Forschungsarbeit der Autorin zu erfahren, die zum ersten Mal erst relativ spät im Buch explizit erwähnt wird und deren Ergebnisse mich spontan einnahmen. Sie hatte Spielszenen von Hunden aufgenommen, in extrem starker Zeitlupe wieder abgespielt und dabei interessante Muster des Ablaufs entdeckt.

Ein Verdienst des Buches ist es, verschiedenste verhaltensbiologische Arbeiten so zu verarbeiten, dass sich deren Gehalt en passant lesen lässt und sie in einem Gesamtkontext erscheinen. So hilft "Was denkt der Hund" das allgemeine Verständnis unserer Vierbeiner zu vertiefen und gibt vielfältige Anregung zur eigener Beschäftigung mit den Tieren.

Kritisieren muss man jedoch das Lektorat, denn das Buch hätte sorgfältiger gesetzt werden können: Hier finden sich Überschriften noch kurz vor dem Ende einer Seite, und der Text fällt bei einigen Seiten schier aus dem Buch. So erschwert der Satz das Lesen, anstelle die Übersichtlichkeit zu unterstützen und zur Vermittlung des Inhalts beizutragen.

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