Direkt zum Inhalt

Videos: Angst vor Schmerzen - Das Milliardenbusiness mit den Schmerzpillen

Millionen Konsumenten in Deutschland und Frankreich sind bestens versorgt: Diclofenac, Ibuprofen, Aspirin und Paracetamol – allesamt rezeptfreie Schmerzmittel, günstig, schnell wirksam und ohne nennenswerte Nebenwirkungen. So der Schein. Doch die Pharmaindustrie beeinflusst Politik und Ärzte häufig zum Nachteil der Patienten, wie die investigative Doku zeigt.
© ARTE
Angst vor Schmerzen - Das Milliardenbusiness mit den Schmerzpillen

Veröffentlicht am: 08.05.2018

Sprache: deutsch

Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE ist eine deutsch-französische Kooperation mit Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.

Mehr als 150 Millionen Packungen frei verkäuflicher Schmerzmittel gehen in Deutschland und Frankreich jedes Jahr über den Verkaufstresen. Man bekommt sie problemlos in einer Apotheke. Doch nur selten werden Patienten ausreichend aufgeklärt. Es geht ums Geld. Denn allein im Bereich der rezeptfreien Schmerzmittel wird jährlich mehr als eine halbe Milliarde Euro umgesetzt. Folge dem Weg des Geldes: Das haben sich die Enthüllungsjournalisten auf die Fahnen geschrieben, die die amerikanische Website »Dollars for Docs« initiiert haben. In der Dokumentation beschreibt die Pulitzer-Preisträgerin Tracy Weber, wie sie an die Daten der vielen US-Ärzte gekommen sind, die Geld von der Pharmaindustrie bekommen: als Vortragshonorar, Beratungshonorar oder auch nur in Form einer Urlaubsreise. Manche Mediziner kommen so auf einen Spitzenverdienst von einer Million Dollar pro Jahr – zusätzlich zu ihrem normalen Praxisgeschäft.

Diese Zahlen und die damit verbundenen Fragen nach der Unabhängigkeit dieser Ärzte haben in den USA inzwischen zu einem neuen Gesetz geführt, nach dem Ärzte die Gelder, die sie von der Industrie bekommen, offenlegen müssen. In Deutschland muss das kein Arzt tun. Die Dokumentation forscht deshalb anhand eines Beispiels nach, wie Ärzte von der Pharmabranche eingebunden werden, und spricht mit Kritikern und den von der Industrie beauftragten Ärzten.

Wie fatal der Glaube an die schnelle und folgenlose Hilfe von Analgetika ist, zeigt der Fall von Waldtraut Eicke. Ihr jahrelanger Schmerzmittelkonsum hat sie zur Dialysepatientin gemacht. Ihre Nieren – im Fachjargon »Analgetika-Nieren« – sind funktionsunfähig.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.