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Arte: Das Virus in uns

Sie sind viele. Sie sind überall. Und sie sind keine Killer: Viren. Diese raffinierten Überlebenskünstler, so alt wie das Leben selbst, haben die Evolution entscheidend vorangetrieben – auch die des Menschen. »Viren sind die Herrscher der Welt, und sie zeigen uns jetzt, wo es langgeht«, so formuliert es die renommierte Virologin Karin Mölling in dem Film. In diesem Sinn unternimmt der Film eine faszinierende Reise in die Virosphäre: Meeresbiologen zeigen die Rolle der Viren als wichtige Beschützer der Korallenriffe der Weltmeere, im menschlichen Organismus entdecken Forscher erst seit kurzem die Wichtigkeit der viralen Besiedelung des Darmsystems. Mit Hilfe der Viren – sogenannten Phagen, die gezielt Bakterien »auffressen« – werden in Georgien sogar seit über hundert Jahren Menschen von schweren bakteriellen Infektionen und multiresistenten Keimen geheilt.

Und das ist nicht alles – Viren standen möglicherweise am Anfang allen Lebens und rund 50 Prozent unseres Erbguts stammen von Viren. Wesentliche menschliche Eigenschaften, wie das Langzeitgedächtnis oder die embryonale Schwangerschaft, sind durch Viren in unsere DNA gelangt.

Aber sie können auch gefährlich werden, vor allem wenn wir Menschen die natürlichen Lebensräume von Tieren verändern und die Artenvielfalt zerstören. Das lehrt uns die Geschichte der Epidemien, von den Masern über Aids bis zu Ebola und Covid-19. Die Balance zwischen der Welt der Viren und der des Menschen muss also gehalten werden – und zwar bevor es zu Pandemien kommt. Weltweit werden daher Konzepte entwickelt, um eine Gesundheit für alle, von Menschen, Tieren und Pflanzenwelt, zu sichern.

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