DAI Heidelberg: Digitalisierung als kultureller Prozess
Digitalisierung ist ein Prozess, der tief in Kommunikations- und Dingwelten eingreift: Mit der Grundlegung von Lebensvollzügen durch Digitalität auf der infrastrukturellen Ebene gehen schwach sichtbare, aber sehr bedeutsame Veränderungen einher. Jenseits der greifbaren Smart-Devices und Apps bestimmen Datenstrukturen und -sammlungen mit über das zukünftig Geltende, Softwares fällen algorithmenbasiert und automatisiert Urteile unter Ausschluss des humanen Intellekts und digitale Protokolle legen fest, was auf welche Weise kommuniziert werden kann oder nicht. All dies bedarf der Mitgestaltung und der Bildung. Wir müssen uns einlassen auf ein Spiel, über dessen Regeln wir nur dann erfolgreich mitbestimmen werden, wenn wir der Digitalisierung weder mit rein affirmativer Begeisterung noch struktureller Verweigerung entgegentreten.
Benjamin Jörissen leitet den Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist Inhaber des dortigen UNESCO Chair in Arts and Culture in Education. Er ist Mitglied des UNITWIN Arts Education Research for Cultural Diversity and Sustainable Development, des European Network of Observatories in the Field of Arts and Cultural Education, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie im Rat für Kulturelle Bildung. In der Forschung setzt sich Jörissen mit Formen und Aspekten von Digitalisierung auseinander.
Seit 2012 steht dabei die internationale Forschung zur Kulturellen Bildung im Zentrum.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.