Direkt zum Inhalt

Spekulative Physik: Freier Wille dank Quantenphysik?

Die Quantenphysik garantiert die Existenz des freien Willens, behauptet der theoretische Physiker Michio Kaku.
Michio Kaku: Why Physics Ends the Free Will Debate

Big Think

Veröffentlicht am: 20.05.2011

Laufzeit: 0:01:49

Sprache: englisch

Big Think ist ein 2007 gegründetes Internetforum, das sich als "YouTube für Ideen" versteht und Interviews und Diskussionsrunden zu vielen Themengebieten präsentiert.

Michio Kaku, berühmter theoretischer Physiker aus New York, erklärt in diesem kurzen Video, warum uns seiner Meinung nach die Quantenphysik einen freien Willen sichert. Sein Argument basiert darauf, dass er erst einmal fragt, was denn zutreffen müsste, damit es definitiv keinen freien Willen geben kann. Für ihn wäre dies der Fall, wenn wir in einem deterministischen Universum leben, in dem sich aus der Vergangenheit eindeutig vorhersagen ließe, was in jedem Augenblick der Zukunft mit jedem physikalischen System geschieht – in diesem Universum, so Kaku, kann ein "Ich" nicht frei sein, da es für alle Zeit bereits festgelegt wäre.

Umgekehrt – und dies ist zwar ein häufig gelesener Schluss, der hier aber noch einmal besonders scharf auf den Punkt gebracht wird – wäre man demnach folglich frei, wenn das Universum eben nicht wie ein Uhrwerk abliefe. Genau das sei auch der Fall, so Kaku. Die Quantenmechanik sagt uns nämlich, dass "Gott würfelt". Somit lassen sich unsere Handlungen nicht mehr vorhersagen – und eben dadurch sind wir frei. Fertig, Schluss, aus.

Meiner Meinung nach macht es sich Kaku etwas zu einfach. Irgend etwas stört mich hier. Ist es das fehlende Eingeständnis, dass wir nicht wissen, ob unser Wille rein physikalisch erklärbar ist? Ist es die Kürze und Trivialität des Ansatzes? Ist es, weil ich eine solche quantenmechanisch "zufällige Handlung" nicht als "freie Handlung" bezeichnen möchte? Trotzdem: Definiert man den unfreien Willen einmal so, wie Kaku es hier tut (und was ja nicht ganz abwegig scheint), dann ist auch der Umkehrschluss nicht mehr leicht von der Hand zu weisen. Wäre sicher interessant, ausführlicher zu diskutieren.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.