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Umweltschutz: Häuser aus Flaschen?

Ein Unternehmer in Panama nutzt weggeworfene Plastikflaschen als Baumaterial.
Plastic Bottle Village

Veröffentlicht am: 12.09.2016

Laufzeit: 0:06:37

Sprache: englisch

MEL Films ist Teil des liberalen amerikanischen Männermagazins MEL mit Sitz in Los Angeles, Kalifornien.

Jährlich landen weltweit mehr als acht Millionen Tonnen Plastik aus Verpackungen, Textilien, Reifenabrieb und vielen weiteren Quellen im Meer. Ein Unternehmer in Panama, Robert Bezeau, hat dieses Problem auf ganz eigene Art in Angriff genommen. Denn auch auf der wunderschönen Insel vor der Küste seines Landes, die er zu seiner Heimat gemacht hat, wachsen die Plastikberge. Nun verwendet er die Kunststoffflaschen, die Einheimische und Touristen zu Millionen hinterlassen, als Baumaterial für Wandelemente von Häusern, die ihren Bewohnern noch dazu die Klimaanlage ersparen.

Die kurze Dokumentation zeigt einen originellen Verwertungsansatz, der auch andernorts, vor allem in armen Ländern, verfolgt wird (etwa hier oder hier). Das Projekt United_Bottle stellten seine Gründer sogar schon auf dem Weltwirtschaftsforum 2008 in Davos vor. Brandschutz, Haltbarkeit und Schimmel seien kein Problem, versichern die jeweiligen Anbieter – wobei zu vermuten ist, dass sie sich an den niedrigen Standards in Entwicklungsländern orientieren.

Global gesehen sind Häuser aus Plastikflaschen allerdings ein Tropfen auf den heißen Stein. Ihr größter Reiz liegt wohl darin, dass sie armen Menschen als günstiges Baumaterial dienen können. Die UNO geht das Problem darum grundsätzlicher an: Um den Plastikstrom schon an der Quelle abzudrehen, startete sie auf dem Economist World Ocean Summit im Februar 2017 auf Bali eine weltweite Kampagne, die zur Vermeidung von Plastikmüll in den Ozeanen sinnvolleres Produktdesign von der Industrie, neue Gesetze von den Regierungen und Verhaltensänderungen von Verbrauchern fordert.

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