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Paläoklima: Klimaforschung mit Einzellern

Die unauffälligen Helden der Klimaforschung sind die Foraminiferen. Was von den Meeresorganismen übrig bleibt, enthält eine Fülle von Informationen
A Foram’s Tale – Documentary

Science Media

Veröffentlicht am: 03.10.2011

Laufzeit: 0:14:06

Sprache: englisch

Die niederländische Filmproduktionsgesellschaft Science Media hat sich auf Wissenschaftskommunikation spezialisiert.

Weltweit bergen Wissenschaftler vom Grund des Meeres Sedimentkerne, um aus ihnen das Klima und weitere Umweltbedingungen vergangener Erdzeitalter zu rekonstruieren. Doch wie funktioniert das? Zwei vom Scientific Commitee on Oceanic Research produzierte Filme geben einen spannenden Einblick in die tägliche Arbeit der Forscher und machen aufmerksam auf die unauffälligen, weil winzig kleinen Helden der Klimaforschung – sogenannte Foraminiferen. Aus den Rückständen der in allen Weltmeeren vorkommenden Einzeller, die manchmal auch Kammerlinge genannt werden, erschließen Geowissenschaftler eine enorme Fülle von Informationen: Wie warm war das Wasser zur Lebenszeit der Tiere? Wie war dessen Salzgehalt, pH-Wert und chemische Zusammensetzung? Wieviel Wasser war während der Eiszeiten in Gletschern auf den Kontinenten gebunden; wie viel schmolz in den Warmzeiten und floss schließlich in die Weltmeere?

In den lebendig gedrehten Filmen blickt der Zuschauer Meeresforschern bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter. Wissenschaftler renommierter Institute erklären im ersten Teil zunächst, was es mit Foraminiferen auf sich hat, wie sie leben und warum sie so wertvoll für Klimarekonstruktionen sind. Im zweiten Teil des Films folgt der Zuschauer den Wissenschaftlern an die Küste Kaliforniens. Hier arbeiten die Forscher an der Kalibrierung ihrer "Miniatur-Thermometer". Sie fischen junge Kammerlinge auf Tauchgängen aus dem Wasser, lassen sie in Aquarien unter kontrollierten Bedingungen weiterwachsen und analysieren dann, wie die Tiere auf unterschiedliche Umweltbedingungen reagieren – Grundlagenforschung, die das Rückgrat für alle verlässlichen Rekonstruktionen des vergangenen Erdklimas bildet.

Beide Filme sind ausgesprochen sehenswert für alle, die gerne wissen möchten, warum Forscher dazu in der Lage sind, bis zu 100 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit zu blicken. Die Wissenschaftler, die durch die insgesamt 25 Minuten lange Dokumentation führen, sind ausgewiesene Experten ihres Fachs und verstehen es hervorragend, auch für den Laien anschaulich und kurzweilig darzustellen, wie Paläoklimaforschung funktioniert.

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