Partnerschaft: Mythos Monogamie – Liebe auf neuen Wegen
Die Sehnsucht nach der immerwährenden großen Liebe bleibt oft unerfüllt. Die meisten Menschen suchen trotzdem nach dem perfekten Partner und geben nicht auf. Ob Tinder oder Singletreff, die Partnersuche ist ein lukrativer Wirtschaftszweig.
Der Wunsch nach dem Partner fürs Leben ist für Verhaltensbiologen vor allem eine Frage der kulturellen Prägung und weniger der Natur: »Dass wir die monogame Beziehung als das Standardmuster der Beziehung verstehen, das hat damit zu tun, dass wir in einer sehr christlich geprägten Kultur sozialisiert sind«, ist die Wissenschaftlerin Elisabeth Oberzaucher überzeugt.
Das angestrebte Ideal ist immer noch die klassische Zweierbeziehung, am besten ein Leben lang. Die Realität sieht oft anders aus. Scheidungsanwälte und Paartherapeuten haben Hochkonjunktur, fast jede zweite Ehe wird geschieden. Noch nie gab es so viele Singles wie heute. Liegt es vielleicht gar nicht an den Menschen, wenn die Liebe zerbricht, sondern an der Form, in die sie gegossen werden soll: die Beziehung zu zweit?
Obwohl zahlreiche Soziologen und Verhaltensforscher das Ende der Monogamie ausrufen, wurden 2017 in Österreich 45 000 Ehen geschlossen. Gleichzeitig erleben alternative Liebesmodelle einen neuen Aufschwung. Schätzungen zufolge leben bis zu 15 000 Österreicher polyamor, führen also Beziehungen mit mehreren Partnern gleichzeitig. Beliebter wird auch die Form der offenen Beziehung: Sex mit anderen ist erlaubt, vorausgesetzt der Partner ist einverstanden.
Ist die Zweierbeziehung ein Auslaufmodell? Die Reportage begleitet Menschen mit unterschiedlichsten Liebes- und Lebensentwürfen.
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