Neurologische Störung: Nervenzellen schützen oder ersetzen
Chorea Huntington ist eine seltene neurologische Störung und noch immer nicht heilbar. Die Betroffenen haben ihren Körper nicht mehr im Griff, neigen zunächst zu unbeabsichtigten Bewegungen und leiden im weiteren Verlauf an Bewegungsarmut. Auch ihre Emotionen und kognitiven Fertigkeiten werden von der Krankheit, die allmählich einen Teil des Gehirns zerstört, in Mitleidenschaft gezogen. Am Ende steht der vorzeitige Tod.
Dieses von der Non-Profit-Medienagentur youris produzierte Video stellt zwei EU-geförderte Projekte vor, die der tödlichen Erkrankung den Kampf angesagt haben. Die Kriterien für die Auswahl der Forschungsprojekte sind allerdings offensichtlich: Mit Videos wie diesen betreibt youris Wissenschaftskommunikation im Auftrag von EU und großen Forschungseinrichtungen. Eines der Vorhaben, es wird vom italienischen Biotechnologieunternehmen Siena Biotech durchgeführt, setzt an der Ursache der Erkrankung an: Durch einen vererbbaren genetischen Defekt schädigt ein fehlerhaftes Protein namens Huntingtin Nervenzellen im Gehirn. Auf der Grundlage eines Computermodells haben die Forscher ein Medikament entwickelt, das an das Protein bindet und seine Funktion blockiert. Im Idealfall soll so der Krankheitsverlauf abgebremst werden. Klinische Studien stehen aber bislang noch aus.
Das andere Projekt setzt auf Stammzellen. Ein Team um die mehrfach ausgezeichnete Biowissenschaftlerin Elena Cattaneo von der Università degli Studi di Milano möchte auf der Grundlage von Stammzellen die zerstörten Neurone nachbilden und ersetzen. Bislang seien aber nur zehn Prozent der nachgebauten Neurone für eine Transplantation geeignet.
Leider bleibt der Film ein wenig zu sehr an der Oberfläche. Man hätte beispielsweise gerne erfahren, wo genau im Gehirn der Zerfall der Nervenzellen stattfindet. Einen ersten Eindruck von der relativ unbekannten Krankheit vermittelt er immerhin.
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